Antifa-Aktionen stoppen Naziaufmarsch in Lübeck!

Der großspurig angekündigte Aufmarsch von Neonazis aus Norddeutschland in Lübeck konnte stark behindert werden und geriet zu einer „Trauerveranstaltung“ ganz anderer Art. Mehrere hundert AntifaschistInnen blockierten seit den frühen Morgenstunden fast die gesamte Naziroute, die ersten organisierten Gruppen von BlockiererInnen waren schon um 6.15 Uhr auf der Straße. Gegen 8 Uhr errichteten antifaschistische Gruppen aus Schleswig-Holstein und Hamburg eine Blockade auf der Schwartauer Allee.

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Mit der Zeit strömten immer mehr AntifaschistInnen nach St. Lorenz-Nord, so dass gegen 12 Uhr, als die Nazis sich am Bahnhof trafen, das Viertel fest in antifaschistischer Hand war. Die Polizei schien konzeptlos und gab, nachdem einige Blockaden in der Nähe des Bahnhofs noch geräumt wurden, gegen 14 Uhr bekannt, dass die FaschistInnen zum Bahnhof zurück geleitet werden. Zu diesem Zeitpunkt standen die Nazis am Ziegelteller und waren umringt von antifaschistischen Blockaden. Zwischendurch und im Anschluss an die Blockaden kam es zu kurzen Auseinandersetzungen zwischen GegendemonstrantInnen und der Polizei, besonders auf der Fackenburger Allee, die eigentlich Teil der Naziroute war. Hier geriet die Polizei immer wieder in Bedrängnis und auch der Lautsprecherwagen der Nazis, in dem Hermann Gutsche saß, konnte nicht ungehindert zum Sammelpunkt der Nazis kommen.

Die Nazis konnten nur etwa 150 KameradInnen nach Lübeck mobilisieren. Es ist zu erkennen, dass der Lübecker „Trauermarsch“ keinen so hohen Stellenwert mehr in der norddeutschen Nazi-Szene besitzt und hauptsächlich von Neonazis aus Schleswig-Holstein und Hamburg getragen wird. Die Anzahl der TeilnehmerInnen hat sich im Gegensatz zu den vorigen Jahren stark verringert. Der Tag war für die Nazis ein Desaster, auch wenn sie dies natürlich anders sehen und sich über die Blockaden aufregen.

 

Wir danken allen AntifaschistInnen, die sich schon in den frühen Morgenstunden zusammen mit uns auf den Weg nach Lübeck gemacht haben, an den Blockaden teilgenommen haben oder auf ihre Art den Nazis den Heimweg aufgezeigt haben.

 

27.3.2010: Lübeck kann Dresden! Avanti – Projekt undogmatische Linke zur Auswertung der Blockaden des Naziaufmarsches 2010 in Lübeck

Der Erfolg der Aktionen gegen den diesjährigen Naziaufmarsch ist unbestreitbar: Gerade einmal 170 Nazis liefen eine einzige Straße auf und ab. 300 Meter hin, 300 Meter zurück. Eine kurze Kundgebung im Steinrader Weg, der Seitenstraße direkt hinter dem Bahnhof, das war’s! Nicht einmal zwei Stunden, die überwiegend mit Warten und Herumstehen verbracht wurden, hat dieser für die Nazis erfreulich traurige „Trauermarsch“ gedauert. Überall rund um den Aufmarsch waren Blockaden von Nazigegner_Innen, an denen sich nach unseren Schätzungen gut 1000 Menschen aktiv beteiligt haben, während weitere 1500 an der Hauptkundgebung des Bündnisses „Wir können sie stoppen“ vor dem Bahnhof teilgenommen haben.

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„VERSUCH MACHT KLUCH!“ – NACHBEREITUNGSPAPIER DES „BÜNDNIS AUTONOMER ANTIFAS NORD“ [BAAN] ZUR MOBILISIERUNG GEGEN DEN NAZIAUFMARSCH AM 29.03.08 IN LÜBECK

Auch wenn der Naziaufmarsch am 29.3. in Lübeck nun schon einige Monate zurückliegt, denken wir – obwohl dies der diesjährigen Mobilisierung des „Bündnis Autonomer Antifas Nord“ [BAAN] sicherlich angemessen wäre – dass wir nicht drumrum kommen, einige Worte zu den von uns propagierten antifaschistischen Gegenaktivitäten zu verlieren. Dies geschieht u.a. wegen plötzlich in Schleswig-Holstein aufgetretener zu bewältigender dringender Aktionsfelder erst mit einer entsprechenden Verspätung, für die wir um Verständnis bitten. Wir werden im folgenden aus nahe liegenden Gründen vor allem unsere eigene Mobilisierung kritisch betrachten, für eine Gesamtbetrachtung der Antifa-Aktivitäten am 29.3. seien zur Ergänzung das Nachbereitungspapier der ALi Hamburg und die zumindest nach wie vor angekündigte, ausführliche Auswertung von Avanti hinzuzuziehen.

„„VERSUCH MACHT KLUCH!“ – NACHBEREITUNGSPAPIER DES „BÜNDNIS AUTONOMER ANTIFAS NORD“ [BAAN] ZUR MOBILISIERUNG GEGEN DEN NAZIAUFMARSCH AM 29.03.08 IN LÜBECK“ weiterlesen

Auswertung der Antifaschistischen Aktivitäten am 29.3.08 in Lübeck (Autonome Linke, Hamburg)

Wir haben uns dazu entschlossen, diesen Tag noch einmal gründlich zu betrachten, weil es unserer Meinung nach einige Punkte gibt, an denen sich gut erkennen lässt, warum der Tag für die (autonome) antifaschistische Linke weit hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. Dieser Text soll als solidarische Kritik verstanden werden. Wir erheben keinesfalls den Anspruch, die berühmte Weisheit mit den noch viel berühmteren Löffeln gefressen zu haben. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir Teile der Kritik, die wir in diesem Text äußern, auch an uns selbst richten.

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