A Never Ending Story? Neuigkeiten vom Naziladen „PLS“ in Gaarden

Nachdem der Naziladen „PLS“ bzw. „An- und Verkauf Grüne Scheibe“ am Vinetaplatz 3 in Kiel-Gaarden nach seiner Eröffnung Ende 2012 noch für einigen Wirbel sorgte, wurde es später ruhiger um das Geschäft. Durch Haftstrafen, Motivationsverlust und sonstige Faktoren war der Laden vor allem in den letzten zwei Jahren fast dauerhaft. Nur selten schauten die Neonazis um Alexander Hardt aus Neumünster mal nach dem Laden. Diese Besuche waren oft damit verbunden, dass zu nächtlicher Stunde Gegenstände im Laden deponiert oder dort abgeholt wurden. Vorgänge innerhalb des Ladens waren sowieso nicht mehr erkennbar, da nach diversen antifaschistischen Aktionen die Fassade notdürftig mit Holzplatten gesichert war. So setzte sich langsam die Interpretation durch, dass die Betreiber das Ladengeschäft weitgehend aufgegeben haben und es allenfalls noch als Lager für ihre zwielichtigen Machenschaften nutzen. Bis auf gelegentliche kleinere und größere Angriffe auf die Fassade von „PLS“ passierte auch von antifaschistischer Seite nicht mehr viel.

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10 years facelifting!

Ziemlich genau 10 Jahre ist es her, dass antifa-kiel.org als Seite der Autonomen Antifa-Koordination online gegangen ist. Seit dem hat sich die Seite zu einem umfangreichen Archiv linker und antifaschistischer Politik in Kiel entwickelt und spiegelt (nicht nur) unsere Arbeit (fast) vollständig wieder.

Um diesen wertvollen Fundus in die Zukunft zu retten und technisch mit der Zeit zu gehen haben wir die Seite komplett neu aufgesetzt, wobei fast alle alten Inhalte erhalten werden konnten. Auch alle wichtigen Texte, Pressemitteilungen und Redebeiträge aus der Gründungszeit der Autononomen Antifa-Koordination Kiel sind hier nach wie vor und nun noch besser dokumentiert. Die Beiträge wurden nach Kategorien und Schlagwörtern sortiert und können nun auf verschiedene Weisen durchsucht werden. Leider bringt so eine Umstellung mit sich, dass viele interne Links in den Beiträgen nicht mehr funktionieren, hier hilft die Suche dann einfach weiter.

Wir hoffen euch gefällt’s! Auf die nächsten 10 Jahre!

Kleine Rückschau:

2009
2011
2016

100 Jahre Revolutionsstadt Kiel – das revolutionäre Gedenkwochenende

Das ganze Jahr 2018 schon steht Kiel im Zeichen des Erinnerns an den revolutionären Matrosen- und Arbeiter*innenaufstand vor 100 Jahren. Nachdem diverse politische und kulturelle Spektren sich in den letzten Monaten so intensiv wie nie zuvor mit unzähligen, größtenteils gut besuchten Veranstaltungen und Aktivitäten mit diesem bedeutendsten historischen Ereignis der Stadtgeschichte auseinandergesetzt und es zum Thema der öffentlichen Debatte gemacht haben, steht dieses Wochenende der Höhepunkt des Revolutionsgedenkens bevor. Auch linksradikale Gruppen beteiligen sich im Rahmen der Kampagne Revolutionsstadt Kiel seit Monaten mit eigenständigen Initiativen an der Auseinandersetzung um die Deutung, Einordnung und politische Konsequenz aus dem Roten November 1918. Zentral ist dabei die Betonung der dringenden Aktualität des Strebens nach Überwindung bürgerlich-kapitalistischer Verhältnisse und revolutionärer Organisierung, eine Abgrenzung zur Eingliederung der Revolte in den Nationalmythos der BRD durch die städtische und sozialdemokratische Kampagne, die Benennung der Konterrevolution von rechter Sozialdemokratie und nationalistischen Kräften und die Bewusst- und Sichtbarmachung der eigenen revolutionären Geschichte als Inspiration für Kämpfe der Gegenwart. Dies sind auch die Eckpfeiler der laufenden Mobilisierung zur Revolutionären Demonstration am Samstag, 3. November 2018, die um 18 Uhr auf dem Platz der Roten Matrosen (HBF) beginnen wird. „100 Jahre Revolutionsstadt Kiel – das revolutionäre Gedenkwochenende“ weiterlesen

Das würdigste Gedenken ist, den Kampf fortzusetzen.

Am 5. Juni 2013 wurde der junge Antifaschist Clément Méric in Paris von Faschisten ermordet. Die beiden Haupttäter Esteban Morillo und Samuel Dufour waren Mitglieder der inzwischen in Frankreich verbotenen klar neonazistischen Vereinigungen “Troisième Voie” (dt. “Dritter Weg”) und Jeunesses Nationalistes Révolutionnaires (dt. “Nationalrevolutionäre Jugend”). Über fünf Jahre später, vom 04. bis zum 14. September 2018 fand nun der Prozess gegen Cléments Mörder statt, indem die Faschisten zu 11 bzw. 9 Jahren Haft verurteilt wurden. „Das würdigste Gedenken ist, den Kampf fortzusetzen.“ weiterlesen

650 für Aufklärung und Auflösung des NSU-Komplex in Kiel

650 Menschen demonstrierten am Mittwochabend des 11. Juli 2018 auch in Kiel, um nach der Urteilsverkündung im Münchner NSU-Prozess vollständige Aufklärung und Auflösung des NSU-Komplex zu fordern. Insbesondere die ausgeblendete Mittäterschaft staatlicher Behörden bei den Morden und Bombenanschlägen, insbesondere des Verfassungsschutz und seiner Spitzel, sowie der Rassismus von Behörden und Gesellschaft standen im Fokus der Kritik vieler Redebeiträge. Zudem wurde der mindestens zehn Todesopfer des Nazi-Terrornetzwerkes gedacht.

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Kein Schlussstrich. Aufruf zur Demonstration zu Beginn der Urteilsverkündung im NSU-Prozess – auch in Kiel

Kein Schlussstrich

Aufruf zur Demonstration zu Beginn der Urteilsverkündung im NSU-Prozess – auch in Kiel

Bündnisaufruf zum Ausdrucken (PDF) | Bündnisaufruf auf türkisch (PDF)

Demoplakat zum Ausdrucken (PDF)

Demoaufruf des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel: deutsch | türkisch

Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Schultze. Im Sommer 2018 wird der Prozess nach etwa 400 Verhandlungstagen zu Ende gehen. Unabhängig davon, welchen Ausgang der Prozess nimmt: Für uns bleiben mehr Fragen als Antworten. Wir werden daher zum Prozessende zusammen auf die Straße gehen. Denn wir werden den NSU nicht zu den Akten legen.

Die Urteilsverkündung im NSU-Prozess, also der Tag X, an dem wir auch in Kiel auf die Straße gehen werden, ist am Mittwoch, den 11. Juli 2018.

ANTIFASCHISTISCHE DEMONSTRATION

Mittwoch, 11. Juli 2018 | 17 Uhr | Alfons-Jonas-Platz | Kiel-Gaarden

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Right Back To Where We Started From. – Zur Entstehungsgeschichte der Autonomen Antifa-Koordination Kiel

Heute vor zehn Jahren traten autonome Antifaschist_innen im Zuge der Mobilisierung zu einer antifaschistischen Demonstration des Runden Tischs gegen Rassismus und Faschismus Kiel am 24. Mai 2008 – einen Tag vor der Kommunalwahl, bei der der NPDler Hermann Gutsche ins Kieler Rathaus einzog – erstmalig mit dem Namen Autonome Antifa-Koordination Kiel öffentlich in Erscheinung.

Dies nehmen wir zum Anlass, einen online bisher unveröffentlicht gebliebenen Beitrag von 2012 zur Gemengelage zur Verfügung zu stellen, in der sich unsere bis heute erhalten gebliebene Struktur konstituierte. Eine Broschüre anlässlich unseres fünfjährigen Bestehens, in der dieser Text eigentlich hätte abgedruckt werden sollen, ist leider nie erschienen.

Wir möchten an dieser Stelle allen Genoss*innen danken, die in den letzten Jahren an unserer Arbeit teilgehabt oder uns anderweitig unterstützt haben, all jene, die dies aktuell tun und diejenigen, die unser Organisierungsprojekt auch in Zukunft lebendig und handlungsfähig halten werden.

Es bleibt viel zu tun – der Kampf geht weiter. Venceremos!

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Widersprüchliche Spannbreite und große Beteiligung beim 1. Mai in Kiel

Bis zu 2000 Menschen trotzten am 1. Mai 2018 Kälte, Dauerregen und morgendlichem Auftakt und beteiligten sich an der traditionellen Gewerkschaftsdemo zum internationalen Kampftag der Ausgebeuteten und Unterdrückten unter dem diesjährigen Motto „Solidarität – Vielfalt – Gerechtigkeit“ in Kiel. Etwa 300 Demonstrant*innen fanden sich zum revolutionären Block linksradikaler Gruppen unter der Losung „Ich war, ich bin, ich werde sein! Revolutionär kämpfen gegen Ausbeutung, Krieg und autoritäre Formierung!“ und dem internationalistischen Block der Afrin-Solidarität zusammen, die gemeinsam liefen. Davor hatte sich der Jugendblock eingereiht, der mit 200 Teilnehmer*innen ebenfalls groß ausfiel. Zum Ende der Route vom Wilhelmplatz, entlang des Schrevenparks, durch die Gutenbergstraße über Dreiecksplatz und Bergstraße zum Gewerkschaftshaus in der Legienstraße erwachte der revolutionäre Block zunehmend und rief vermehrt laute antikapitalistische Parolen.

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