29.06.24
15:30
Veranstaltungsort
Exerzierplatz
Antifaschistischer Treffpunkt:
Samstag, 29.06.2024 | 15.30 Uhr | Exerzierplatz | Kiel
Ermittlungsausschuss (EA): 0431/530 34 35
Für diesen Samstag (29.06.2024) mobilisiert die rechte Struktur „Freie Schleswig Holsteiner“ abermals nach Kiel. Unter dem Motto „Deutschland schafft sich ab – nicht mit uns!“ wollen sich die Rechten am Höhepunkt der Kieler Woche und vorm abendlichen EM-Achtelfinalspiel der deutschen Männer-Nationalmannschaft um 16 Uhr auf dem Exerzierplatz versammeln. Anschließend wollen sie offenbar durch die Innenstadt marschieren. Das werden wir nicht ohne Widerspruch zulassen und rufen alle Antifaschist:innen in Kiel, die parallel nicht in Essen gegen den Bundesparteitag der AfD auf der Straße sind, dazu auf, sich den rassistischen und nationalistischen Hetzer:innen in unserer Stadt entgegen zu stellen.
Bereits vor knapp einem Monat führten die „Freien Schleswig-Holsteiner“ eine Kundgebung auf dem Rathausplatz durch, um nach der fundamentalistisch motivierten Messerattacke auf eine islamfeindliche „Pax Europa“-Kundgebung in Mannheim, in deren Folge ein Polizist verstarb, rassistische Stimmungsmache zu betreiben. Von Erfolg gekrönt war dieser Versuch jedoch nicht: Über 100 Antifaschist:innen stellten sich der rechten Raumnahme spontan und lautstark entgegen und schränkten deren Außenwirkung massiv ein. Wie schon im September 2023, als ihr erster Aufmarschversuch in Kiel erfolgreich blockiert werden konnte, scheiterten die „Freien Schleswig-Holsteiner“ mit ihrem Plan, die Landeshauptstadt für sich einzunehmen.
Was vor vier Wochen auf dem Rathausplatz letztlich zusammen kam, gab allerdings ein deutliches Bild ab: Neben landesweit angereisten „Freien Schleswig Holsteinern“ zeigte auch die faschistische AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ gezwungen martialische Präsenz. Auch das rechtsoffene Querdenken-Überbleibsel „Gelbwesten Kiel“ schloss sich der Mobilisierung an, dazu gesellten sich alte Bekannte wie der langjährige NPD-Aktivist Peter von der Born. Die Teilnehmer:innen boten damit einen Querschnitt von dem Spannungsfeld, in dem die „Freien Schleswig-Holsteiner“ sich politisch bewegen: Sie zählen sich zur extrem rechten innerparteilichen Opposition der Schleswig-Holsteinischen AfD, geben sich bewegungsorientiert und suchen in diesem Sinne das Bündnis mit allen rechtsoffenen bis neofaschistischen Kräften.
Auch wenn sie, insbesondere durch ihre Messenger-Kanäle, über eine landesweite Reichweite verfügen, ist eine entsprechende Massenbewegung in Schleswig-Holstein bisher ausgeblieben. Ermutigt vom Rechtsruck, den Wahlerfolgen der AfD und dem rassistischen Grundkonsens von bürgerlicher Mitte bis Rechtsaußen wollen sie diesem Ziel nun scheinbar mit erhöhtem Aktionismus näher kommen. Es liegt an uns, dass sie damit auch weiterhin scheitern, denn kapitalistische Krise, Kriegsgefahr und soziale Verunsicherungen stellen derzeit einen idealen Nährboden für rechte Hetze und Scheinlösungen dar – wenn wir sie gewähren lassen.
Deshalb: Kommt zu unserer antifaschistischen Gegenaktion – kein Aufmarsch der „Freien Schleswig Holsteiner“ in Kiel!