23.11.24
15:00
Veranstaltungsort
Bahide-Arslan-Platz
Wir gedenken der Opfer der Möllner Brandanschläge von 1992
Am 23. November 1992 ermordeten deutsche Nazis in Mölln drei Menschen, deren Familien aus der Türkei zum Arbeiten nach Deutschland gekommen waren: die vierzehnjährige Ayşe Yılmaz, die zehnjährige Yeliz Arslan und ihre 51jährige Großmutter Bahide Arslan kamen bei einem Brandanschlag ums Leben. Vorher hatten die Täter bereits ein Haus in der Ratzeburger Straße in Brand gesetzt. Neben den Getöteten wurden neun weitere Menschen zum Teil schwer verletzt.
Erinnern heißt verändern!
Dringend verändern müssen wir die gesellschaftlichen Bedingungen, die diese und viele weitere rassistisch motivierte Gewalttaten wie die Morde des NSU in den vergangenen Jahren ermöglicht haben.
Statt den faschistischen Mördern das Handwerk zu legen, wurde in den 1990er Jahren das Grundrecht auf Asyl in seiner Substanz beschädigt. Damit wurden die Nazis zum Weitermorden ermuntert. Die Hetze gegen Migrant*innen, besonders gegen Geflüchtete, wurde verstärkt.
Aktuell erleben wir, wie die alten Parolen wieder aufleben. Zuwanderung von Menschen, die nicht direkt den Kapitalinteressen dient, und wiederum besonders die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz vor Verfolgung, Hunger und Krieg suchen, wird als Kern aller sozialen Probleme hingestellt. Mit der AfD sitzt eine Partei in den Parlamenten, die mit ihrer faschistischen Propaganda zur Stichwortgeberin der regierenden Parteien in Bund und Ländern werden durfte. Diese Parteien verstärken ihre Bemühungen, Europa noch weiter abzuschotten, flüchtende Menschen außerhalb der EU sterben zu lassen und denen, die es nach Deutschland geschafft haben, das Leben weiter zu erschweren. Das Asylrecht soll noch weiter beschnitten werden. Erneut werden damit rassistische Kräfte ermutigt, auch gewaltsam gegen
Migrant*innen vorzugehen.
Verstärken wir gemeinsam unsere tatkräftige Solidarität mit allen Geflüchteten, mit allen von Nazigewalt und reaktionärer Politik Betroffenen. Kämpfen wir gemeinsam für ein gutes und sicheres, von Bedrohung freies Leben für alle Menschen, die in unserem Land wohnen.
Dies zu tun, haben wir den Angehörigen der in Mölln ermordeten Menschen bereits in den vergangenen Jahren versprochen – das muss für uns alle Verpflichtung sein und bleiben.
In diesem Sinne rufen wir auf zur Beteiligung an der vom Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus organisierten Kundgebung am 23.11.2024 um 15 Uhr auf dem Bahide-Arslan-Platz.
Bitte keine Nationalflaggen mitbringen.