Antifa-Demo „Masken auf und Fäuste hoch gegen rechte Lügen und kapitalistische Krisenpolitik!“

Datum/Zeit
17.04.21
13:00

Veranstaltungsort
Adolfplatz


Masken auf und Fäuste hoch gegen rechte Lügen und kapitalistische Krisenpolitik!

Antifaschistische Bündnis-Demonstration
Samstag, 17.04.2021 | 13 Uhr | Adolfplatz | Kiel

Infoupdate: Auf Druck der Behörden mussten wir unseren Auftaktkundgebungsort (13 Uhr) leider vom Bernhard-Minetti-Platz um wenige hundert Meter auf den Adolfplatz verlegen. Auch der Auftakt der Querdenken-Demo (14.30 Uhr) wurde kurzfristig von der Reventlouwiese auf den Professor-Peters-Platz am Westring verlegt. Wir haben unsere Demo-Route entsprechend angepasst und werden nicht wie geplant zur Kiellinie ziehen, sondern über die Holtenauerstraße zum Westring demonstrieren. Antifaschistischer Protest in Sicht- und Hörweite der Corona-Relativierer*innen ist somit gewährleistet. Unser Abschluss wird im Schrevenpark stattfinden.

Ermittlungsausschuss (EA)0431/530 34 35

Hygienekonzept: 

  • Bedingung zur Teilnahme an unserer Demonstration ist das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes, wir empfehlen FFP2-Masken. Wenn ihr keine Maske habt, könnt ihr am Lautsprecherwagen eine abholen.
  • Wir laufen in Vierer-Reihen mit jeweils 1,5 Metern Abstand zwischen allen Teilnehmer*innen.
  • Unsere Demonstration setzt sich aus mehreren 100er-Blöcken zusammen. Bitte ordnet euch bei der Auftaktkundgebung einem der Blöcke zu und bleibt die Demo über in eurem Block. Wir werden am Ort der Auftaktkundgebung entsprechende Bereiche kennzeichnen und voneinander abgrenzen.
  • Wenn ihr euch krank fühlt, bleibt zuhause!
  • Bitte unterlasst das Rauchen während der Demo.
  • Bitte nehmt dieses Hygienekonzept ernst, sorgt dafür, dass alle mitmachen, achtet auf Durchsagen vom Lauti und haltet euch an die Maßgaben unserer Ordner*innen. Sie sind nicht dazu da, euch zu ärgern, sondern einen verantwortungsvollen Ablauf der Demo unter schwierigen Bedingungen zu gewährleisten. Auch für die Veranstalter*innen wird dieser Tag ein Experiment, ob wir gegenwärtig auch weiterhin auf dieses Aktionsformat zurückgreifen können und wollen. Auf gutes Gelingen – mit Maske, Abstand und Verantwortung!

Aufruf A4 (PDF) | Plakat s/w#ki1704

Ihr reaktionärer Spuk begleitet uns schon seit Monaten und am 17.04.2021 soll es wieder soweit sein: Abermals kündigen die Querdenken-Initiativen „Kiel steht auf“ und „Kieler Aktionsnetzwerk für Frieden, Freiheit & Demokratie“ einen landesweiten Aufmarsch in Kiel an. Dieser soll wieder auf der Reventlouwiese starten und will anschließend durch den Kieler Westen ziehen. Konzeptionell und inhaltlich ist die Aktion an der letzten großen Demo des Spektrums im März angelehnt und findet als Schleswig-Holsteinischer Ableger eines bundesweiten Aktionstages statt. Wir erinnern uns: Am 13.03. kam es zu dem bisher größten Schaulaufen der Corona-Relativierer*innen im nördlichsten Bundesland. Knapp 1000 Teilnehmer*innen, darunter wie immer auch offene Rechte wie Reichsbürger*innen, Bäuer*innen mit Symbolen der prä-faschistischen Landvolk-Bewegung oder Fans der „Identitären Bewegung“, feierten vor den Augen der Polizei ein sozialdarwinistisches Superspreader-Fest. Abstandsregelungen und das Tragen von Masken verweigerte die große Mehrheit von ihnen demonstrativ. Die Kieler Polizei präsentierte sich ihnen wie gewohnt als gute Kooperationspartnerin und räumte jeglichen Gegenprotest an der Demoroute umgehend und rabiat aus dem Weg. Wenig neues also, Bilder, die wir jedes Wochenende von den Großevents der Querdenken-Szene in der gesamten BRD zur Kenntnis nehmen müssen, zuletzt aus Stuttgart. Kein Wunder, dass die Mobilisierungsfähigkeit des Spektrums ungebrochen ist, die staatlich garantierte Narrenfreiheit beflügelt die Szene. Eine Wiederholung der Ereignisse des 13.03. steht am 17.04. somit zu befürchten.

Wir wissen, welche Gefahren von dieser irrationalistischen und narzistischen bunten Sammelbewegung ausgeht, deren Bindeglied der bürgerliche Egoismus ist. Freiheit bedeutet für sie das Recht des Stärkeren, das sie vehement gegen die gesellschaftliche Solidarität verteidigen. Dass rechte Akteur*innen hier nicht nur geduldet, sondern erwünscht sind, ist somit kein Zufall. Egal wie viele platte Botschaften des Friedens und der Liebe sie vor sich hertragen, ihre freilich nicht stringente Agenda lässt sich auf diesen rechten Kern herunterbrechen. Das Elend der so freundlich verpackten Esoterik stand schon immer in einem engen Verwandtschaftsverhältnis zu völkischen, antisemitischen und faschistischen Ideologien. Im Querdenken-Sumpf sind fast sämtliche rechte Verschwörungsannahmen Hoch im Kurs, hier findet der derzeit vitalste Diskurs und Vernetzungsort der rechten Milieus statt. Unser antifaschistischer Widerstand ist ihnen damit gewiss.

Nichtsdestotrotz geht es uns um viel mehr. Wenn wir gegen die Querdenken-Umtriebe auf die Straße gehen, bedeutet dies nicht, dass wir die herrschende Krisenverwaltung verteidigen. Deshalb werden wir unsere Gegendemonstration auch diesmal wieder zu einem Ort des Kampfes für einen solidarischen Ausweg aus Pandemie und Krise machen. Genauso wie wir die Corona-Relativierer*innen und ihre Lügen verachten, verachten wir die Kapital-freundliche Regierungspolitik, deren halbherziger Dauerlockdown seit über einem Jahr immer nur die Bereiche des Lebens trifft, die nicht milliardenschwere Konzerninteressen berühren. Das soziale und kulturelle Leben wurde geopfert und viele Existenzen ohne mächtige Lobby im Rücken stehen vor dem Aus, während Wohnungskonzerne, die Einzelhandelsriesen und die Pharmaindustrie eine lukrative Corona-Party feiern und Lufthansa sowie Autoindustrie Steuergelder scheffeln. Wer noch Arbeit hat, darf sich dort und auf dem Weg dahin der lebensgefährlichen Infektionsgefahr aussetzen – aber sonst nichts. Wer das Geld hat hat die Macht und wer die Macht hat hat das Recht – dies verdeutlicht der Corona-Ausnahmezustand einmal mehr. Leidtragende sind vor allem Lohnabhängige, kleine Gewerbetreibende, Frauen und Queers, Migrant*innen, Kranke, Menschen ohne Papiere und im internationalen Maßstab die Bevölkerungen des Globalen Südens. Die Erfahrung von über einem Jahr Corona muss daher Anlass genug sein, endlich mit der bestehenden kapitalistischen Ausbeutungsordnung, der patriarchalen und rassistischen Klassengesellschaft zu brechen, die sich seit Corona nochmals verschärft hat.

Kommt deshalb am 17.04. mit uns auf die Straße gegen rechte Corona-Relativierer*innen, die Pandemie-Verschleppung des Kapitals und für einen solidarischen Ausweg aus der Dauerkrise. Ein detailliertes Hygienekonzept für unsere Demonstration werden wir rechtzeitig veröffentlichen, seine verantwortungsvolle Einhaltung ist Bedingung für die Teilnahme!

Alle zusammen für eine solidarische Lösung der Krisen!