Mehrere hundert Antifaschist:innen versammelten sich am Montagabend (03.02.2025) am Walkerdamm in der Kieler Innenstadt, um sich einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in deren dort ansässiger Landeszentrale entgegen zu stellen. Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus sowie antifaschistische Gruppen aus Kiel hatten gemeinsam zu zwei Kundgebungen auf beiden Seiten des durch die massiv präsente Polizei frühzeitig abgeriegelten und eingegitterten Veranstaltungsorts aufgerufen.
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An der Hopfenstraße versammelten sich etwa 200 Teilnehmer:innen, während am Bäckergang mindestens doppelt soviele Menschen zusammenkamen. Hier schleuste die Polizei auch immer wieder AfD-Unterstützer:innen an der Kundgebung vorbei, was wiederholt Eskalationen nach sich zog. Immer wieder gelang es Antifas, den hierfür eigens eingezäunten Bereich erfolgreich zu blockieren. Die Polizei ging wiederholt mit Pfefferspray, Schlägen, Tritten und äußerster Brutaltät gegen die standhaften Blockierer:innen vor. Mehrere Antifaschist:innen wurden hierbei verletzt.
In Redebeiträgen von Autonomer Antifa-Koordination Kiel, netzwerk antirassistische aktion kiel, Turboklimakampfgruppe Kiel und Initiative Gemeinsam Kämpfen wurden verschiedene Facetten des Rechtsrucks und seine Akteur:innen innerhalb und außerhalb faschistischer Parteien beleuchtet. Dabei wurde wiederholt unterstrichen, dass das Erstarken der AfD nur das sichtbarste Symptom der fortschreitenden Faschisierung ist, die als Krisenfolge innerhalb kapitalistischer Verhältnisse gedeutet und maßgeblich auch von bürgerlichen Kräften wie zuletzt der Merz-CDU bedient wird.
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Nachdem die Einlassphase geendet und die auffällig schlecht frequentierte AfD-Veranstaltung begonnen hatte, wurde die Kundgebung am Bäckergang beendet, ihre Teilnehmer:innen zogen geschlossen zur Hopfenstraße und gingen dort in der vereinigten Abschlusskundgebung auf. Der Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel appellierte hier abermals an alle Antifaschist:innen, auch in den kommenden Tagen und Wochen wachsam und in Bereitschaft zu bleiben, um den rechten Wahlkampf weiter mit Widerstand zu begleiten und so entschlossen gegen rechte Umtriebe in Kiel vorzugehen, wie an diesem Abend.