Überwältigende 2000 Antifaschist:innen beteiligten sich am Samstag (25.01.2025) an vielfältigen Aktionen gegen einen Aufmarsch von etwa 150 AfD-Anhänger:innen in Neumünster. Der Tag begann am Vormittag mit einer kraftvollen Demonstration, zu der Antifa-Gruppen aus Schleswig-Holstein aufgerufen hatten. Die starke Beteiligung von etwa 1500 Menschen übertraf bereits alle Erwartungen. Nach einer Auftaktkundgebung am Bahnhof zog der lautstarke Aufzug vorbei an einem AfD-Stand am Gänsemarkt zur Kreuzung Sachsenring/Haart.





Hier sollten die Rechten später passieren, nachdem ihnen skandalöserweise ermöglicht wurde, an der Erstaufnahme für Geflüchtete vorbeizuziehen. Der Demo und anderen Anmeldungen in Solidarität mit dessen Bewohner:innen wurde dies dagegen von Polizei und Ordnungsbehörden verwehrt. Nichtsdestototrotz gelang es 20-30 Antifaschist:innen den Vorplatz zu besetzen und eine Zwischenkundgebung der Rassist:innen an dieser Stelle zu verhindern. Als der AfD-Marsch, dessen Teilnehmer:innenzahl weit hinter der Anmeldung zurückblieb, am Sachsenring vorbeizog, schlug ihm massenhafte Verachtung von allen Seiten entgehen. Auch hier mussten er deshalb auf eine Zwischenkundgebung verzichten.
Im weiteren Verlauf setzten sich hunderte Menschen auf vielfältigen Wegen Richtung Innenstadt in Bewegung. Immer wieder gelang es kleineren Gruppen, kurzzeitig die AfD-Route zu blockieren und es kam durchgehend zu Unmutsbekundungen. An anderer Stelle bahnten sich größere Mobs trotz des massiven Polizeiaufgebots ihren Weg. Dabei kam es immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen und Festsetzungen durch die Polizei.




Die Abschlusskundgebung der AfD drohte im Chaos zu versinken, als sich die Faschisten, getrennt durch Polizeiketten, in einer Distanz von nur wenigen Metern von einer vielfachen Überzahl wütender Antifaschist:innen umzingelt sahen. Nach dem Ende der AfD-Demo kam es zu einer brutalen Festnahme, bei der umstehende Personen verletzt wurden.
Insgesamt muss die Mobilisierung gegen die AfD-Veranstaltung als großer und wichtiger Erfolg der antifaschistischen Bewegung im Norden gewertet werden, die den Mythos der rechten Homezone Neumünster in Frage stellen konnte.