Bis zu 400 Antifaschist:innen und Antirassist:innen gingen am Sonntagabend (22.09.2024) anlässlich des Wahlerfolgs der AfD in Brandenburg in Kiel auf die Straße. Die Demo richtete sich gegen den Rechtsruck auf allen Ebenen, insbesondere auch die staatliche Abschiebe- und Abschottungspolitik.
Die Teilnehmer:innen versammelten sich zur Auftaktkundgebung an der Ausländerbehörde am Ni-Una-Menos-Platz in der Innenstadt. Hier sprachen Redner:innen vom Afghanischen Stammtisch SH zu den Massenabschiebungen ins Afghanistan der Taliban sowie der Autonomen Antifa-Koordination Kiel zur Dramatik des Rechtsrucks, die sich am Wahlabend abermals im starken Abschneiden der AfD ausgedrückt hat. Die AfD verpasste einen Wahlsieg in Brandenburg mit 29% nur knapp.
Anschließend zog die Demo lautstark vorbei an der AfD-Landeszentrale am Walkerdamm Richtung Südfriedhof. Nachdem im Verlauf der Veranstaltung einige Bengalos gezündet worden waren, stoppte die Polizei die Demo an der Ringstraße kurz auf. Diese konnte ihren Weg jedoch schnell Richtung Bahnhof fortsetzen.
Bei der Abschlusskundgebung am Platz der Matrosen thematisierten Redner:innen der Seebrücke Kiel, von Sea Eye Kiel und des Kurdistan-Solidaritätskomittess Kiel die in den letzten Wochen abermals verschärfte repressive Abschiebepraxis der Behörden sowie den Ausbau des Grenzregimes durch die Ampelregierung, das nun auch wieder Kontrollen an deutschen Grenzen beinhaltet. Kämpferischen Beifall erfuhr zudem ein Grußwort, das live von den antifaschistischen Protesten gegen die Wahlparty der AfD in Potsdam berichtete.Hunderte Kieler:innen haben erneut deutlich gemacht, dass sie der Normalisierung des Faschismus in diesem Land, mit dem auch ein massiver Rechtsruck der Mitte und die Herausbildung eines autoritären Liberalismus einhergeht, nicht tatenlos zusehen werden und an der Seite ihrer Leidtragenden stehen. Weiter in eine konkrete Praxis kann dieses Bekenntnis z.B. am 18.10. überführt werden, wenn die AfD wieder einmal zu einer Vortragsveranstaltung in ihrer Landeszentrale einlädt. Antifaschistische Gegenproteste sind bereits in Planung.