Für den Nachmittag des Kieler Woche-Samstags (29.06.2024) hatte die AfD-nahe Struktur „Freie Schleswig-Holsteiner“ abermals zu einem Aufmarsch in Kiel aufgerufen. Offenbar spekulierten die Rechten darauf, dass sie zeitgleich zu der bundesweiten antifaschistischen Mobilisierung gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen leichtes Spiel in der Landeshauptstadt haben könnten. Daraus wurde allerdings nichts.
Im Gegenteil. Übertönt und eingekesselt von über 150 Antifaschist:innen, die einer kurzfristigen Gegenmobilisierung gefolgt waren, endete der Aufmarschversuch dort, wo er begonnen hatte: Am Klohaus auf dem Exerzierplatz. Gerade einmal 25 Teilnehmer:innen konnten die „Freien Schleswig-Holsteiner“ diesmal mobilisieren, ein Gutteil davon aus dem rechtsoffenen Kieler „Gelbwesten“-Spektrum. Abgeschottet hinter Antifa-Transparenten tendierte ihre Außenwirkung gen Null, ihre Reden gingen in Sirenengeheul und antifaschistischen Parolen unter und waren nichteinmal im Inneren der Kundgebung zu verstehen.
Bundesweit angereiste rechte Streamer räumten den Flop in ihrer Live-Berichterstattung schon bald ein und nach nur 45 Minuten brachen die Rechten ihr waghalsiges Vorhaben ab. Zum Ende der Veranstaltung kam es kurzzeitig zu einem Polizeiangriff auf Gegendemonstrant:innen. Als klar wurde, dass die Rechten an diesem Tag nicht laufen werden, beruhigte sich die Lage jedoch wieder. Es bleibt zu hoffen, dass die „Freien Schleswig-Holsteiner“ spätestens nach diesem Tag ein für allemal einsehen werden, dass Kiel kein Pflaster für ihre nationalistische und rassistische Hetze ist.