31.03.22 - 03.04.22
Ganztägig
Veranstaltungsort
Alte Meierei
Unsere Wahl: Antifa – Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren. Gegenmacht aufbauen.
„Bildet euch, denn wir brauchen all eure Klugheit. Bewegt euch, denn wir brauchen eure ganze Begeisterung. Organisiert euch, denn wir brauchen eure ganze Kraft.“ (Antonio Gramsci)
Die drängenden Fragen unserer Zeit rücken immer näher: Rechtsruck, Klimawandel, Kriege, Flucht und die Verschärfung der sozialen Krise sind nicht nur in den (sozialen) Medien omnipräsent, sondern auch in unseren alltäglichen Leben. Nicht zuletzt haben zwei Jahre Corona-Pandemie verdeutlicht, dass im Kapitalismus nicht das Leben der Menschen zählt, sondern die Profite der Unternehmen. Während wir mit der Angst vor den gesundheitlichen und sozialen Folgen der Pandemie, dem vermehrten Stress in Schule, Uni und auf Arbeit durch Homeschooling, Homeoffice oder Kurzarbeit klarkommen mussten, erzielten Großkonzerne Milliardengewinne und erhielten als Belohnung noch finanzielle Unterstützung durch den Staat. Während große Teile der Weltbevölkerung immer noch keinen Zugang zu Impfstoffen gegen das Virus haben, werden Millionen Impfdosen in der Europäischen Union in den Müll geworfen und Pharmakonzerne zählen dank Patenten zu den großen Krisengewinnern. Danke für nichts, scheiß System!
Gleichzeitig sind in vielen Städten chauvinistische Allianzen aus weltfremden Esos, narzisstischen Wutbürger*innen und Neonazis entstanden, die für das Recht des Stärkeren und gegen eine solidarische Pandemiebekämpfung auf die Straße gehen. Rechte Strukturen wie die eigentlich scheintote NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationalisten (JN) versuchen dadurch noch einmal Aufwind zu bekommen und die Alternative für Deutschland (AfD) hat darin ihr neues Hetzthema gefunden. Dieses Thema wird die neofaschistische Partei zentral im Wahlkampf für die am 08. Mai in Schleswig-Holstein stattfindenden Landtagswahlen setzen, um neben ihren rassistischen, antifeministischen und nationalistischen Inhalten damit zu punkten. Die AfD in Schleswig-Holstein ist so schwach und so zerstritten wie in kaum einem anderen Bundesland, bei den Landtagswahlen 2017 kam sie auf keine sechs Prozent. Aus antifaschistischer Perspektive ist die Agenda für die nächsten Wochen damit klar: Den rechten Wahlkampf bestmöglich be- oder sogar verhindern und passend zum Tag der Befreiung vom Faschismus die AfD aus dem Parlament fliegen sehen.
Wenn wir Antworten auf die drängenden Fragen finden wollen, können wir uns aber genauso wenig auf die etablierten Regierungsparteien verlassen. Der neoliberale Kahlschlag des Sozial- und Gesundheitssystems, die Verhinderung der wirklichen Aufklärung rassistischer Morde wie im Fall Oury Jalloh oder Hanau, das Sterbenlassen an den EU-Außengrenzen und die Repression gegen emanzipatorische Bewegungen gehen immer wieder auf das Konto dieses Staates und seiner Institutionen. Und klimafeindliche Politik im Sinne des Kapitals wird auch dadurch nicht nachhaltig, wenn man sie Grün anmalt. Oder sinngemäß mit den Worten der 2021 verstorbenen Genossin Esther Bejarano gesprochen: Wer gegen die Nazis und den Klimawandel kämpft, kann sich auf den Staat überhaupt nicht verlassen.
Wir wollen das Antifa-Wochenende nutzen, um uns gegenseitig zu bilden, uns gemeinsam zu bewegen und uns zusammen zu organisieren. Gegen Nazis, Staat und Kapital – Für eine solidarische, gleichberechtigte und nachhaltige Gesellschaft! Egal ob schon lange dabei oder gerade erst mit dem Thema Antifa in Berührung gekommen: Es wird für alle was dabei sein. Also schnappt Euch Genoss*innen, Freund*innen, Mitschüler*innen, Nachbar*innen oder Arbeitskolleg*innen – wir sehen uns vom 31. März bis 03. April in Kiel!
Datum | Zeit | Programm |
Do. 31.03.2022 | 19.00 | Politik der Straße – Transparente Schlaglichter auf die Geschichte antifaschistischer Bewegung in Kiel |
Fr. 01.04.2022 | 16.00-18.00 | Workshop A: Don`t mourn, organize! Deutsche Wohnen enteignen und TV-Stud als Ansätze der Basisorganisierung |
18.00-19.00 | Abendessen | |
19.00-19.30 | Begrüßung und Infos | |
19.30-21.00 | Wieviel Staat steckt im rechten Terror? (Internationaler Jugendverein Hamburg) | |
21.00 | Tresen | |
Sa. 02.04.2022 | 09.00-10.00 | Frühstück |
10.00-12.30 | Workshop B1: Selbstverteidigung | |
10.00-12.30 | Workshop B2: Transpi malen | |
11.00-12.30 | Workshop B3: Rassistische Kontinuitäten in Institutionen, Eliten und Polizei in Schleswig-Holstein | |
12.30-13.00 | Pause | |
13.00-15.00 | Workshop C1: Antifeminismus in der Rechten und der AfD: Eine Analyse und Fragen nach linken Gegenstrategien (Autor*innen-Kollektiv Feministische Intervention) | |
13.00-15.00 | Workshop C2: Computersicherheit | |
15.00-15.15 | Solifoto für inhaftierte Antifas | |
15.15-16.00 | Mittagessen | |
16.00-18.00 | Workshop D1: Repression gegen Antifaschist*innen und andere Linke – Veranstaltung zum Antifa-Ost Verfahren und §129 (Rote Hilfe Jena) | |
16.00-18.00 | Workshop D2: Wir wissen, was wir wollen – Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien (Gemeinsam Kämpfen Hamburg) | |
18.00-19.00 | Abendessen | |
19.00-21.00 | Klimawandel und Rechtsruck (Prisma Leipzig) | |
21.00 | Antifa-Quiz und Kneipe | |
So. 03.04.2022 | 10.00 | Frühstück |
11.00-13.00 | Workshop E: Tipps und Tricks für Antifas | |
13.00-14.00 | Die AfD in die Schranken weisen – Offenes Treffen für Aktivitäten gegen den rechten Landtagswahlkampf in Schleswig-Holstein | |
14.00-15.00 | Abschlussrunde |
Veranstaltungsübersicht
Politik der Straße – Transparente Schlaglichter auf die Geschichte antifaschistischer Bewegung in Kiel
Donnerstag, 31. März | 19 Uhr
Zum Auftakt des langen Antifa-Wochenendes in der Alten Meierei wollen wir einen ungezwungenen Blick in die jüngere Geschichte antifaschistischer Aktionen und Kampagnen in und aus Kiel werfen. Dafür kramen wir ausgewählte Transparente aus den letzten 15 Jahren lokaler und regionaler Antifa-Politik hervor und rekapitulieren, wann, zu welchem Anlass und mit welcher inhaltlichen Zielsetzung sie einmal entstanden sind. Dass viele ihrer Botschaften dabei nichts an Aktualität verloren haben, spricht zwar nicht für die gesellschaftlichen Verhältnisse, aber in jedem Fall für die ungebrochene Notwendigkeit antifaschistischer Bewegung auch heute. Kommt vorbei und redet mit!
——-
Don`t mourn, organize! Deutsche Wohnen enteignen und TVStud als Ansätze der Basisorganisierung
Freitag, 01. April | 16 Uhr
Im letzten September haben mehr als eine wahlberechtigte Million Berliner*innen für die Enteignung und Vergesellschaftung von 240.000 Wohnungen der Großkonzerne Deutsche Wohnen, Vonovia und Co. gestimmt. Erreicht hat dies die basisdemokratische Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“, die mit dem Ziel angetreten ist Mietenwahnsinn und Verdrängung in Berlin zu stoppen. Mit diesem Ziel und verschiedensten Formen der Basisorganisierung konnten tausende Menschen mobilisiert werden: Nachbar*innen die sich bis dato nicht kannten, kamen über Tür-zu-Tür-Gespräche in Kontakt, Wohnblocks organisierten sich in Mieter*innenversammlungen, in Kiezteams wurden Unterschriften gesammelt und für den Volksentscheid mobilisiert. Die zentrale soziale Frage nach dem Zugang zu bezahlbarem und gutem Wohnraum konnte gesellschaftliche Fragmentierungen überwinden und einen gemeinsamen Kampf ermöglichen.
Die gewerkschaftliche Basisbewegung TVStud läutete im April 2021 mit der Petitionskampagne „Keine Ausnahme!“ den Arbeitskampf für einen Tarifvertrag, bessere Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung für Studentische Beschäftigte ein. Bundesweit haben sich Basisinitiativen gegründet und zum ausgerufenen Streiksemester 2021/22 Aktionen organisiert. Erstmals traten auch in Schleswig-Holstein Studentische Beschäftigte in den Streik und gingen Seite an Seite mit den streikenden Pflegekräften auf die Straße. Aktuell führen die TVStud-Initiativen eine bundesweite Befragung zu den Arbeitsbedingungen studentischer Beschäftigter durch.
In dem Workshop werden sich die Initiativen vorstellen und einen Einblick in ihre konkrete Arbeit sowie in die Basisorganisierung geben: Was wurde bis jetzt erreicht? Welche Methoden des Organizings gibt es? Was sind die Potenziale, was für Probleme gibt es? Haben diese Ansätze das Potenzial zur gesellschaftlichen Veränderung?
——
Wie viel Staat steckt im rechten Terror? mit Internationaler Jugendverein Hamburg
Freitag, 01. April | 19.30 Uhr
Wie viel Staat steckt im rechten Terror? Dieser und vielen weiteren Fragen um rechte Gewalt und Faschismus möchten wir uns widmen.
Mit dem rechtsterroristischen Anschlag vom 19. Februar 2020 in Hanau wurde rechter Terror und sein Bezug zu staatlichen Institutionen wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Die Aufdeckungen von rechten Strukturen in Polizei und Bundeswehr in den letzten Jahren haben viele Fragen aufgeworfen. In den letzten Jahrzehnten ist jedoch vor allem das Bundesamt für Verfassungsschutz mit rechter Gewalt in Verbindung gebracht worden. Ohne Frage lässt sich sagen, dass staatliche Institutionen eine Lange Tradition mit Verstrickungen in rechte Gewalt haben.
Also: Wie kann man rechten Terror einordnen? Welche Gruppen oder Organisationen gibt es? Welche Aktualität hat er? Und worin findet er seinen Ursprung?
Wir möchten nun einen Überblick zu der Geschichte rechten Terrors seit 1945 verschaffen und über Perspektiven des Antirassismus und Antifaschismus diskutieren.
—–
Selbstverteidigungsseminar
Samstag, 02. April | 10 Uhr
Zusammen wollen wir lernen, wie sich im Notfall verteidigt werden kann. Dafür benutzen wir zum Beispiel Tritte, Knie, Ellenbogen und unsere Hände. Außerdem wollen wir gucken, welche Mimiken/Gestiken dabei helfen selbstbewusst aufzutreten und welche Möglichkeiten es gibt, dass Umfeld einzubeziehen.
Die vermittelten Techniken sollten dabei auch in Partner*innenübungen angewendet werden. Deswegen bringt gemütliche Sportkleidung und etwas zu trinken mit.
—–
Transpi malen
Samstag, 02. April | 10 Uhr
Politische Transparente gehören auf Demonstrationen und andernorts zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln der Inhalte und Forderungen, für die wir auf die Straße gehen. Zudem können sie Schutz vor Kameras und Polizeiübergriffen bieten. Stellt sich nur die Frage: Woher kriegt die Antifa eigentlich immerzu ihre überaus stylischen Banner, wenn sie doch bekanntermaßen über sehr begrenzte finanzielle Ressourcen verfügt? Die Antwort soll in diesem Workshop gegeben werden. Worauf sollte beim Design der Vorlage geachtet werden? Welche Größe eignet sich für welchen Zweck? Welches Material und welches technische Equipment wird benötigt? Um Nützliches mit dem Nützlichen zu verbinden, werden wir im Praxisteil des Workshops Transparente für aktuell anstehende politische Kampagnen in Kiel malen.
—–
Eine (Nicht-)Auseinandersetzung mit rassistischen Kontinuitäten in Schleswig-Holstein nach 1945 bis heute – Eliten, Institutionen, Polizei
Samstag, 02. April | 11 Uhr
Gerade mit Blick auf die Polizeibehörden in Schleswig-Holstein lässt sich 1945 und danach nicht nur Schweigen und Leugnen attestieren. Im Kontext der Rattenlinie Nord und britischer Besatzung tauchten viele hochrangige NS-Täter*innen unter, wurden rehabilitiert und/oder prägten wesentlich Bereiche wie Polizei und Justiz. Stephan Linck gibt einen Einblick in die besonders verstrickte Geschichte von SH und deren Folgen.
Auch heute noch ist polizeiliche und gesetzliche Repression von rassistischen Praxen wie Abschiebehaft geprägt. Einen Einblick in die de-facto Kriminalisierung von Asylsuchenden und den Widerstand dagegen gibt das Bündnis „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“.
Wie also hilft es uns rassistische/o. a. Kontinuitäten zu benennen und welche Grenzen hat diese Perspektive für aktuelle Kritik? Neben dieser Frage soll in der Diskussion Raum für eure Gedanken und Nachfragen sein.
Präsentiert vom Netzwerk Antirassistische Aktion Kiel (NARA)
—–
Antifeminismus in der Rechten und der AfD: Eine Analyse und Fragen nach linken Gegenstrategien
Samstag, 02. April | 13 Uhr
Vortrag mit Anna Berg (AK Fe.In)
Antifeminismus war schon immer ein wesentlicher Bestandteil rechter Ideologie und Bewegung. Für die AfD und andere rechte Bewegungen sind binäre, einander ergänzende Geschlechterkonstruktionen und -identitäten ebenso grundlegend für das völkische Weltbild, wie Rassismus und Antisemitismus.
Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir uns mit dem Phänomen des Antifeminismus als zentrales Ideologiemoment und wichtiger Bestandteil des Mobilisierungserfolges rechter Bewegungen auseinandersetzen und vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahlen insbesondere im Hinblick auf die AfD beleuchten. Dabei wollen wir auch der Frage nachgehen, warum es der antifaschistischen Bewegung bis heute nicht gelungen ist, die große Bedeutung von Geschlechterideologien für rechte Mobilisierungen zu verstehen und sie es bis heute verpasst hat, Feminismus als eine zentrale Strategie gegen den rechten Erfolg zu etablieren. Wir wollen gemeinsam diskutieren welche Chancen sich für uns auftun, wenn wir im Kampf gegen die AfD Antifaschismus und Feminismus gleichberechtigt zusammendenken.
Anna Berg ist Historikerin ist Teil des Autor*innen-Kollektives »FEMINISTISCHE INTERVENTION« (AK Fe.In), welches zuletzt das Buch „Frauen*rechte und Frauen*hass Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt“ verfasst hat. Das Kollektiv AK Fe.In betreibt Recherche, Forschung und Analyse und verortet sich dabei an einer Schnittstelle zwischen (antifaschistischem und feministischem) Aktivismus und Wissenschaft.
1 binär bedeutet allgemein: „aus zwei Einheiten (Stoffen, Teilen, Ziffern usw.) bestehend“. Eine binäre Vorstellung des Geschlechtersystems geht davon aus, dass es nur zwei Geschlechter gibt: Mann und Frau. Selbst wenn ein sogenanntes Dazwischen zugelassen wird, wird dieses doch entlang dieser zwei Pole eingeordnet, die als eine natürliche Ordnung angenommen werden. Das bedeutet, dass durch eine solche Vorstellung sämtliche anderen Geschlechter als Abweichung von der (binären) „Norm“ betrachtet und unterdrückt werden.
Präsentiert von Feministisches Café Kiel
—–
Computersicherheit
Samstag, 02. April | 13 Uhr
Wer sich antifaschistisch engagiert, dem droht die Gefahr, in das Fadenkreuz von Polizei und Verfassungsschutz zu geraten. Häufig werden dann Computer als auch Handys von Aktivist*innen überwacht und ausspioniert. In dem Workshop werden Tipps und Tricks zur Abwehr staatlicher Überwachungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu den Themen Verschlüsselung, sicher Kommunizieren, anonymen Surfen und vielem mehr, verständlich vermittelt. Zu jedem Thema werden diverse nützliche Programme vorgestellt, denn nur wer sich zumindest ein wenig mit deren Funktionsweisen beschäftigt hat, kann diese auch sicher einsetzen. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, wie und ob Smartphones überhaupt sicher eingesetzt werden können. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
—–
Repression gegen Antifaschist*innen und andere Linke – Antifa-Ost Verfahren und §129 mit Rote Hilfe Jena
Samstag, 02. April | 16 Uhr
Seit September 2021 läuft in Dresden das Verfahren gegen Lina und drei weitere Antifaschist:innen aus Sachsen und Thüringen. Sie stehen wegen der angeblichen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung nach §129 StGB vor Gericht, weil sie an verschiedenen Angriffen auf Nazis beteiligt gewesen sein sollen. Der Anklage voraus gingen Ermittlungen durch die sächsische Soko LinX. Der politische Wille dieser Sonderkommission des sächsischen LKA, zeigt sich im aktuellen Antifa Ost-Prozess wiedermal mehr als deutlich. So wird der Prozess medial auf eine Weise inszeniert, die aus den Angeklagten eine Art RAF 2.0 konstruiert und den Kampf gegen organisierte Nazis als Terrorismus darstellt. Angesichts der Verstrickungen der sächsischen Polizei selbst in neonazistische und rechte Netzwerke, ist diese Inszenierung kaum verwunderlich.
Wir, die Rote Hilfe Jena, arbeiten als Teil der Solidaritätskoordination Thüringen (SoKo). Diese ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Gruppen, Strukturen und Einzelpersonen. Sie solidarisiert sich mit Menschen, die in Thüringen und darüber hinaus von Repressionen betroffen sind. In dem Workshop wollen wir euch einen Überblick über das 129er Verfahren und den bisherigen Verlauf der Verhandlungstage geben. Ein offener Austausch mit euch über die politische Dimension des Verfahrens und den komplexen Schwierigkeiten, denen wir uns in der Antirepressionsarbeit stellen müssen, ist uns dabei wichtig.
—–
Wir wissen, was wir wollen – Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien mit Gemeinsam Kämpfen Hamburg
Samstag, 02. April | 16 Uhr
In Nord- und Ostsyrien wird seit 2012 ein basisdemokratisches Projekt aufgebaut, welches sich ideologisch auf die kurdische Freiheitsbewegung bezieht. Leitidee dieser ist das Konzept des Demokratischen Konföderalismus, welcher auf Geschlechtergleichheit, Basisdemokratie und Ökologie setzt. Der gesellschaftliche Transformationsprozess wird auch als Frauenrevolution bezeichnet. Doch was macht diese aus? Eine Delegation von „Gemeinsam Kämpfen“ führte Interviews mit Frauen, die diese Frage aus ihrer Perspektive beantworten und die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis beschreiben. Zentral in ihren Erzählungen ist der gelebte Widerstand, nicht nur gegen militärische Angriffe auf die Region, sondern auch gegen patriarchale Strukturen in der Gesellschaft. Sie berichten von der Organisation in Räten, dem Aufbau einer alternativen Ökonomie und warum es dafür autonome, feministische Organisierung braucht. Ihre Praxis zeigt eine globale Perspektive jenseits von Staat, Macht und Patriarchat auf.
—–
Klimakrise und Rechtsruck mit Prisma / IL Leipzig (Klima und Antifa AG)
Samstag, 02. April | 19.00 Uhr
Hitzesommer, Waldbrände und schmelzende Arktis. Gleichzeitig werden immer wieder rechte Terrorzellen aufgedeckt und die sogenannten Querdenker bringen tausende Menschen auf die Straße – mittendrin Reichskriegsfahnen und Naziparolen. Wie hängen diese – auf den ersten Blick so verschiedenen – Phänomene zusammen?
In unserem Vortrag schauen wir uns sowohl den Rechtsruck als auch die Klimakrise genauer an. Dabei betrachten wir vor allem die ökonomische Perspektive und blicken sowohl auf die Inhalte als auch auf die Bewegungen, die sich dagegen jeweils formieren. Wir fragen uns: Wo liegen die Gemeinsamkeiten? (Wie) können wir unsere Kämpfe sinnvoll verbinden? Welche Perspektiven bietet das für einen linken Aktivismus?
—–
Tipps und Tricks für Antifas
Sonntag, 03. April | 11 Uhr
Unser Workshop für Anfänger*innen und Fortgeschrittene soll im Kontext eines zu sabotierenden Wahlkampfes Theorie und Praxis, Tipps und Tricks, Erfahrungswerte und Handreichungen liefern, was zu tun ist, wenn`s brennt. Miniskillshare, Methodendiskussion und paar Ideen könnt ihr von uns genauso erwarten, wie ein „how to black bloc“ und andere methodisch-funktionale Basics, die jedes coole Antifa-Kid mal gehört haben sollte. Gutes Frühstück einverleiben, Schnürsenkel-Doppelknoten festziehen, Handys zuhause lassen und ab ins Getümmel!
—–
Die AfD in die Schranken weisen – Offenes Treffen für Aktivitäten gegen den rechten Landtagswahlkampf in Schleswig-Holstein
Sonntag, 03. April | 13 Uhr
Am 8. Mai 2022, dem 77. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus, stehen in Schleswig-Holstein die Landtagswahlen an. Auch die strammrechte Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) steht diesmal wieder auf dem Wahlzettel. Das heißt auch, dass wir in den Wochen vor der Wahl mit einer verstärkten Präsenz ihrer Hetzpropaganda rechnen müssen: Auf Plakaten, durch Wahlkampfstände, durch Veranstaltungen, durch Werbespots und Anzeigen, an den Schulen oder durch ungefragte Postwurfsendungen.
Wir wollen uns gemeinsam koordinieren und organisieren, um den Wahlkampf der AfD zu vermasseln und deren Wiedereinzug in den Landtag verhindern.
Das Wochenende wird wegen der andauernden pandemischen Lage unter 2G+-Bedingungen stattfinden. Nur Geimpften und Genesenen ist der Zutritt mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Test möglich (es wird auch Tests vor Ort geben). Wenn ihr euch aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnt, ist dies mit einem entsprechenden Nachweis zu belegen. Wir bitten euch darüber hinaus, auch selbst aktiv auf einen solidarischen und rücksichtsvollen Umgang mit allen Anwesenden zu achten.
Falls ihr einen Schlafplatz für das Wochenende braucht, schreibt bitte eine Mail an antifa-kiel@riseup.net.
Einige Veranstaltungen im Rahmen des Antifa-Wochenendes finden in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Schleswig Holstein.
www.altemeierei.de | sh.rosalux.de