17.02.17
18:00
Seit Bundestag und Bundesrat die Länder des Balkans (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien) zu «sicheren Herkunftsstaaten» erklärt haben, werden Asylbewerber*innen aus diesen Ländern, viele von ihnen Roma, als Antragsteller*innen zweiter Klasse behandelt.
Ihre Anträge werden zu fast 100 Prozent abgelehnt, sie werden in speziellen Lagern untergebracht, mit verschärfter Residenzpflicht und Beschäftigungsverbot. Die Zahl der Abschiebungen und der sogenannten „freiwilligen Ausreisen“ ist rasant angestiegen.
Gleichzeitig hat diese Regelung dramatische Folgen für mehrere Tausend Roma, die infolge des Kosovokonflikts 1999 nach Deutschland geflohen sind und seitdem als «Geduldete» in Deutschland leben. Auch ihnen droht die Abschiebung in eine Lebensrealität, die von massiver Ausgrenzung und Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen geprägt ist. Nicht ohne Grund versuchen viele Roma dieser Marginalisierung durch Migration zu entkommen.
Informationsveranstaltung mit:
Tamara Baković-Jadžić (Forum Roma Srbije/Levi Samit Srbije, Medienportal Mašina) wird über die Lebensrealität von Roma in Südosteuropa, insbesondere Serbien, sowie über die schwerwiegenden Folgen dieser Asylrechtsänderung berichten. Tamara spricht serbo-kroatisch, es wird gedolmetscht.
Zumreta Sejdovic (Romni aus Hamburg), Aktivistin aus Hamburg. Sie berichtet über die aktuelle Situation der Roma in Deutschland. Zumreta spricht romanes. es wird gedolmetscht.
Andrea Dallek (Projekt Dezentrale Flüchtlingshilfe / Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein). Sie berichtet über Zahlen und Fakten zur Abschiebung von Roma aus Schleswig-Holstein
Eine gemeinsame Veranstaltung von: Projekt Dezentrale Flüchtlingshilfe / Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, ZBBS, Roma Support Kiel, nara kiel und der Rosa-Luxemburg-Stiftung SH.