Etwa 150 Antifaschist:innen versammelten sich am Samstagabend (08.02.2025) in der Lise-Meitner-Straße in Schwentinental, um gegen eine weitere rechte Veranstaltung bei „Exit-Cars“ zu demonstrieren. Der AfD Landesverband hatte zu einer Kandidatenvorstellung zur Bundestagswahl in die Garage geladen.
Die Straße vor dem Veranstaltungsort war bereits weiträumig abgegittert und von Polizeikräften abgesperrt, als viele Teilnehmer:innen, die mit dem Bus aus Kiel angereist waren, geschlossen zum Kundgebungsort zogen. Dabei kam es zu Polizeiangriffen durch Tritte und Schläge, nachdem der Zug anlasslos aufgestoppt worden war. Schlussendlich positionierte sich die Kundgebung auf der zugewiesenen Fläche neben dem Eingang zu „Exit-Cars“, wo sich bereits einzelne Rechte versammelt hatten. Im folgenden wurden hier Redebeiträge von Autonomer Antifa-Koordination Kiel, Turboklimakampfgruppe Kiel, netzwerk antirassistische aktion kiel sowie Antifa-Gruppen aus Schleswig-Holstein vorgetragen. Dabei wurde mehrfach klargestellt: Weder ist die AfD eine tatsächliche Alternative zu den bestehenden Ausbeutungsverhältnissen und seiner tiefgreifenden Krisen, noch beschränkt sich der Rechtsruck auf sie, der auch von nahezu sämtlichen bürgerlichen Parteien vorangetrieben wird. Kleinere Störmanöver und rassistische Provokationen der Rechten via Lautsprecher blieben erfolglos.
Während der Kundgebung gelang es Aktivist:innen zudem erfolgreich, mit einer kleinen Sitzblockade den Zugang zur Straße für über eine halbe Stunde dicht zu machen. Viele Kundgebungsteilnehmer:innen platzierten sich solidarisch daneben.
Der Andrang beim AfD-Wahlkampf blieb überschaubar. Nur vereinzelt schlichen Besucher:innen unter lautem Protest zur Garage. Nachdem sich die Rechten zur Veranstaltung zurückgezogen hatten, wurde auch die Kundgebung beendet. Abschließend zog eine Antifa-Spontandemo zum Bahnhof und trug den Protest gegen die rechten Umtriebe bei „Exit-Cars“ erstmalig auch in den Ortskern von Schwentinental.
Bereits für den Vortag war ursprünglich eine Veranstaltung mit der AfD-Lokalpolitikerin Karin Kaiser in den Räumen des „Die Basis“-Funktionärs Sönke Hoffmann angekündigt gewesen, jedoch kurzfristig abgesagt worden.