„Wir stehen hier heute für Freiheit und für das Leben. Für eine Welt ohne Faschismus und Unterdrückung. Wenn man uns dafür die Freiheit nehmen will, soll man es tun.“
Am Montagvormittag (20.01.2025) stellten sich sieben der im Rahmen des Budapest-Komplexes beschuldigten Antifas nach zwei Jahren im Untergrund, wo sie sich erfolgreich dem Zugriff durch die Repressionsorgane entziehen konnten, bundesweit in verschiedenen Städten den Behörden. Zwei der Betroffenen wurden vor dem Amtsgericht in Kiel vorstellig. Anschließend wurden sie ins Polizeigewarsam in der Blumenstraße verbracht, von wo sie umgehend nach Karlsruhe zur Generalbundesanwaltschaft überstellt werden sollten.
Wenige Stunden nach ihrem Auftauchen hielten am Nachmittag 35 Antifaschist:innen eine spontane Kundgebung vor der Blume ab, forderten ihre Freiheit und schickten solidarische Grüße in die Knastzellen. Für drei Stunden wurden draußen Redebeiträge gehalten, Musik gespielt und laute Parolen gerufen, um den gefangenen Genoss:innen zu demonstrieren, dass sie auch die nächste Etappe in ihrem Kampf gegen die Kriminalisierung antifaschistischten Widerstands nicht allein gehen werden. Diese Botschaft vertrat auch ein vorgetragenes Statement einiger solidarischer Antifas zu den Geschehnissen des Tages, desweiteren wurde die Stellungnahme der Aufgetauchten verlesen.
Wie es nun für die vom Untergrund in den Knast gewechselten Genoss:innen weiter geht, hängt maßgeblich auch davon ab, ob es der Bewegung draußen gelingt, den nötigen Druck zu erzeugen, um weitere Auslieferungen nach Ungarn zu verhindern und Prozesse, die wenigstens rechtsstaatlichen Maßstäben genügen, durchzusetzen.
„Euer Kampf ist unser Kampf. In Zeiten des global voranschreitenden Rechtsrucks, stets autoritärer handelnden Staaten, imperialistischer Kriege und eines komplett entfesselten Kapitalismus, braucht es Menschen mit eurem Mut. Uneingeschüchtert und der Repression trotzend müssen auf Worte Taten folgen. Gemeinsam und entschlossen für die befreite Gesellschaft! Allen weiter Untergetauchten wünschen wir viel Erfolg! Einst kommt der Tag, da werden wir wieder beisammen sein. Es kann nicht ewig Winter sein.“
