Polizei schützt Wahlkampfauftakt der AfD in Nordhastedt vor breitem Gegenprotest

Etwa 400 AfD-Gegner:innen unterschiedlicher Spektren demonstrierten am Freitagabend (17.01.2025) lautstark gegen den Wahlkampfauftakt der AfD Schleswig-Holstein im „Alten Bahnhof“ in Nordhastedt. Zu zwei Kundgebungen gegen die erneute rechte Versammlung in der kleinen Dithmarscher Gemeinde hatten ortsansässige und regionale Zusammenschlüsse wie die Omas gegen Rechts und Dithmarschen ist bunt sowie antifaschistische Gruppen aus Schleswig-Holstein aufgerufen.

Noch vor eigentlichem Beginn der Kundgebungen und des Einlasses zur Gaststätte hatte ein für den beengten Raum massives Polizeiaufgebot die räumliche Abtrennung der Antifaschist:innen von den Besucher:innen der AfD-Veranstaltung vorbereitet. Der Versuch einiger Dutzend mit dem Zug angereister Antifas, in den mit Flatterband abgegrenzten Sperrbereich vorzudringen, wurde von den Polizeikräften gewaltsam aufgehalten. Schon hier wurde mindestens eine Person verletzt. Im weiteren Verlauf trennte die Polizei beide Gegenkundgebungen, indem sie gegen den Willen der Veranstalter:innen inmitten der Demonstrant:innen eine Kette zog. Diese und weitere Polizei-Provokationen führten immer wieder zu kleineren Konfrontationen.

Für mehr als zwei Stunden entwickelte sich ein laustarker, bunter und solidarischer Gegenprotest. Antifa-Parolen, Musik, Trommel- und Redebeiträge aus beiden beteiligten Bündnissen ließen die Zeit trotz der Kälte kurzweilig erscheinen. Der Aufruf, sich am kommenden Samstag in Neumünster dem rassistsichen AfD-Aufmarsch entgegen zu stellen, wurde von den Anwesenden entschlossen zugestimmt.

Auch zum Ende der Protestveranstaltung konnte es die Polizei nicht unterlassen, Antifaschist:innen anzugreifen. Bei dem Versuch, gezielt Demonstrant:innen aus der Masse zu greifen, wurden wahllos Teilnehmer:innen überrannt. Mindestens eine weitere Person wurde in dieser Situation verletzt. Von einer Person wurden daraufhin die Personalien aufgenommen.

Gut zu sehen war indes, dass der Widerstand gegen die AfD-Umtriebe in Nordhastedt weiter wächst und sich trotz unterschiedlicher Hintergründe nicht spalten lässt. Hieran gilt es auch in den nächsten Wochen des Wahlkampfes anzuknüpfen.