Unangemeldet, selbstbestimmt und solidarisch auf der Straße für alle staatlich verfolgten Genoss:innen

Etwa 30 Antifaschist:innen nahmen sich am Samstagabend (28.12.2024) zum Jahresausklang unangemeldet die Straße in Kiel-Gaarden, um feurige solidarische Grüße an alle vom Staat verfolgten Genoss:innen in Knast und Untergrund zu schicken.

Um kurz nach 18 Uhr schallten lautstarke Parolen für die Freiheit aller politischen Gefangenen durch die Medusastraße. Schnellen Schrittes bewegte sich die öffentlich nicht angekündigte Demonstration Richtung Vinetaplatz und wurde dort mit einem krachenden Dachfeuerwerk begrüßt.

Dort angekommen wurde im Herzen Gaardens ein kurzer Redebeitrag gehalten, der die zunehmende Repression gegen Antifaschist:innen und linke Bewegungen in der BRD und Europa thematisierte, die immer häufiger mit der Bedrohung durch Knast oder dem Entzug aus dem Visier der staatlichen Verfolgungsbehörden durch den Weg in den Untergrund endet. Konkret benannt wurden der Budapest-Komplex und die ständige Repression gegen Genoss:innen in Baden-Württemberg. Namentliche Grüße wurden stellvertretend für alle davon Betroffenen an Tobi, Nanuk, Johann, Hanna, Maja, Nico und Daniela ausgerichtet. Im Viertel tauchten darüber hinaus Flugblätter auf, die die Hintergründe der Versammlung erklärten.

Anschließend zog der vermummte Mob die Elisabethstraße hinab und erleuchtete das Viertel mit zahlreichen bengalischen Feuern für die Gefangenen und Untergetauchten. Nach etwa 15 Minuten endete die Aktion unbehelligt von polizeilichen Störungsversuchen Höhe Norddeutsche Straße und kann damit als erfolgreiche Durchsetzung selbstbestimmter, unkontrollierter und kämpferischer Demopraxis bewertet werden, die dem Anlass gerecht werden konnte. Ihre Weiterentwicklung wird in Anbetracht des Verfolgungseifers der Repressionsorgane und des rasanten Aufstieg des Faschismus auch im Jahre 2025 von Nöten sein – in Kiel und überall sonst.