350 Antifaschist:innen beteiligten sich am Freitagabend (18.10.2024) an Aktionen gegen eine AfD-Veranstaltung in der Kieler Innenstadt. Mit zwei antifaschistischen Kundgebungen in unmittelbarer Nähe zur verwahrlosten AfD-Parteizentrale im Walkerdamm sowie einer spontanen Blockade eines Hintereingangs in der Hopfenstraße konnten die Zugänge zur rechten Veranstaltung deutlich eingeschränkt werden.
Die AfD hatte den ehemaligen Bundeswehr-Oberst und verteidigungspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion Rüdiger Lucassen zu einem Gespräch über Verteidigungspolitik geladen. Darauf Bezug nehmend machte die antifaschistische Mobilisierung unter dem Titel „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg: Veranstaltungsverbot für die AfD in Kiel durchsetzen!“ deutlich, dass die AfD auch in Fragen von Krieg keine Alternative darstellt, sondern die militärische Zeitenwende in nationalistischer Manier vorantreiben will.
Die Faschisten hatten es den brutalen Eingriffen der Polizei zu verdanken, dass ihre Teilnehmenden in die Zentrale gelangten. Während die Kundgebung des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus einigermaßen unbehelligt blieb, griff vor allem die 2. Einsatzhundertschaft Schleswig-Holstein die Antifa-Kundgebung auf Höhe des Bäckergangs mehrfach mit Schlägen, Tritten und Pfefferspray an. Eine Teilnehmende wurde kurzzeitig festgenommen und mit einem Platzverweis belegt. Dem umsichtigen und entschlossenen Agieren der Antifaschist:innen war es zu verdanken, dass nicht mehr Leute festgenommen oder verletzt wurden. Um kurz nach 19 Uhr wurde die Kundgebung aufgelöst und ein kollektiver Abgang der Teilnehmenden sichergestellt.
Neben der stabilen Teilnehmer:innenzahl ist positiv festzuhalten, dass mit der zweiten Kundgebung im Bäckergang sowie der Blockade in der Hopfenstraße die Handlungsspielräume für die AfD weiter eingeschränkt wurden. Inwiefern die Brutalisierung der Polizeieinsätze, als Zeichen der autoritären Formierung, nun auch in Kiel zur Normalität werden, muss kritisch im Auge behalten werden. Antifaschist:innen sollten darauf vorbereitet sein und über verbindliche Organisierung und dynamisches Handeln darauf reagieren.