Spontaner Gegenprotest behindert Faschistentagung in Einfeld

Bis zu 200 Gegendemonstrant:innen folgten am Samstag (20.07.2024) einer spektrenübergreifenden Mobilisierung nach Neumünster-Einfeld und stellten sich spontan dem „Tag des Vorfelds“ des AfD LV Schleswig-Holstein in der „Taverna Dionysos“ entgegen. Der Veranstaltungsort war bis zum Vortag unklar geblieben, da die Veranstalter:innen diesen penibel geheim hielten. Mit dessen Aufdeckung über antifaschistische Kanäle waren die Pläne für eine störungsfreien Faschistentagung jedoch hinfällig geworden. Antifaschistische Gruppen, aber auch das liberale Parteienspektrum, riefen daraufhin zu Gegenprotesten auf.

Im Laufe des Vormittags formierte sich eine entsprechend breite Gegenkundgebung am Bahnhofsparkplatz unmittelbar gegenüber des Veranstaltungsorts. Antifaschist:innen, die mit dem Zug aus Kiel angereist waren, wurden durch die Polizei nach Ankunft unmittelbar mit Pfefferspray angegriffen, als sie sich auf das Restaurant zubewegten. Anschließend beruhigte sich die Lage, Redebeiträge, Musik und laute Parolen sorgten für einen gebührenden Empfang für die eintreffenden Faschist:innen.

Viele von ihnen bevorzugten einen Seiteneingang oder versuchten ihre Identität zu verschleiern. Insgesamt haben das hochkarätig angekündigte rechte Vernetzungstreffen schätzungsweise bis zu 120 Teilnehmer:innen aufgesucht. Damit blieb die Teilnehmer:innenzahl hinter den anvisierten Dimensionen zurück. Die AfD selbst räumte ein, dass die Ankündigung der Gegenproteste zu zahlreichen Absagen geführt habe.

Im Verlauf des Tages kam es abermals zu Angriffen auf Antifas, als die Polizei beim nachträglichen Aufstellen von Hamburger Gittern auf einige Zentimeter Fußweg bestand. Dabei kam es zu Verletzten durch Tritte und Schläge. Insgesamt harrten die Antifaschist:innen viele Stunden in der prallen Sonne am Veranstaltungsort aus und schränkten damit effektiv die Räume der Rechten ein. Freundlicherweise wurden sie von solidarischen Anwohner:innen mit Wasser, Eis und Snacks versorgt. Als einige JA-Mitglieder während ihrer Mittagspause provokant durch den Ort spazieren wollten, kam es erneut zu kurzer Aufregung. Im Laufe des Nachmittags löste sich die erfolgreiche Kundgebung schließlich auf.