Am Donnerstagabend (06.06.2024) führten die AfD-Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg ihren gemeinsamen Wahlkampfabschluss mit einer Saalveranstaltung im „Bürgerhaus“ von Henstedt-Ulzburg durch. Gegen die erneute Zur-Verfügung-Stellung des kommunalen Veranstaltungsortes durch die Gemeindeverwaltung hatten das Henstedt-Ulzburger Bündnis für Demokratie und Vielfalt sowie antifaschistische Gruppen aus Schleswig-Holstein aufgerufen.
Ab 17 Uhr fand sich hinter Absperrzäunen eine lautstarke Gegenkundgebung mit Dutzenden Teilnehmer:innen direkt am „Bürgerhaus“ ein, die die ankommenden Mitglieder und Unterstützer:innen der AfD mit angemessener Ablehnung empfingen. Etwa eine Dreiviertelstunde später bekam der Protest eine unverhoffte zweite Flanke: Etwa 30 Antifaschist:innen, die aus Richtung Bahnhof gekommen waren, blockierten auf einmal entschlossen den Zugang zum Parkplatz des „Bürgerhaus“, über den der zentrale Zugang zur Veranstaltung verlief. Der längst anwesenden Polizei blieb nichts anderes übrig, als die überraschende Blockade zu tolerieren. Fahrzeuge mussten umkehren und Besucher:innen gelangten nur noch unter deutlichen Widerworten durch einen ruppig dutrchgesetzten Polizeikorridor zum Eingang. Andere mussten einen Umweg über den angrenzenden Sportplatz nehmen. Bei der AfD, z.B. dem gescheiterten Landtagsabgeordneten Jörg Nobis, sorgte die Aktion für reichlich Unmut und drinnen für einen verzögerten Veranstaltungsbeginn.
Über eine Stunde wurde die Blockade aufrecht erhalten und zwischenzeitlich sogar noch auf den provisorischen Zweiteingang ausgeweitet. Dann beendeten die Antifas die Aktion und zogen gemeinsam zur Bündniskundgebung, wo nochmals laute Welle gegen die laufende Veranstaltung gemacht wurde. Von hier lief unter der Parole „AfD raus aus dem Bürgerhaus!“ abschließend eine spontane Demo Richtung Bahnhof, von wo die Mehrheit der Teilnehmer:innen nach etwa zwei Stunden abreiste. Trotz des für eine städteübergreifende Mobilisierung schwierigen Wochentermins ist es entschlossenen Antifaschist:innen gelungen, das Aktionrepertoire gegen die unsäglichen AfD-Umtriebe im „Bürgerhaus“ erfolgreich zu erweitern.