AfD-Wahlkampf in Kiel hat begonnen – Polizei behindert antifaschistischen Gegenprotest

Etwa 20 Antifaschist:innen stellten sich am Samstagvormittag (18.05.2024) einem AfD-Wahlkampfstand in der Kieler Innenstadt entgegen. Fünf AfDler:innen, darunter auch der Ratsabgeordnete Eike Reimers, hatten sich gegen 10:30 Uhr am Asmus-Bremer-Platz aufgestellt um in der Fußgänger:innenzone ihre rechte Propaganda zu verbreiten.

Im Laufe der nachfolgenden Stunde formierte sich spontaner Gegenprotest. Nachdem Antifaschist:innen dem AfD-Stand zu Nahe zu kommen drohten, kam es zu einem kurzen Tumult, als die von Beginn an wachende Polizei den Gegenprotest gewaltsam zurückdrängte. Die Ordnungshüter:innen setzten daraufhin einen Sicherheitsabstand für die Faschist:innen durch, indem die Gegendemonstran:innen mit Platzverweisen für den Asmus-Bremer-Platz belegt wurden. Einige von ihnen wurden zudem genötigt, ihre Personalien abzugeben.

Dennoch blieben Antifaschist:innen im nahen Umfeld des Platzes in der Holstenstraße deutlich präsent und konnten hunderte Flyer der Kampagne „AfD in die Schranken weisen“ unter die Passant:innen bringen, ein Vielfaches mehr, als die verteilte Propaganda auf der Gegenseite. Im weiteren Verlauf gelang es einigen Antifaschist:innen außerdem wieder, sich mit einem Transparent direkt am Asmus-Bremer-Platz zu postieren, immer wieder machten zudem auch Passant:innen ihre Abneigung direkt am Stand deutlich. Um 12.30 Uhr packte die AfD endlich ihre Sachen und verzog sich Richtung Rathausplatz. Daraufhin löste sich auch der Gegenprotest auf.

Drei Wochen vor der Europawahl war dies die erste Straßenpräsenz der AfD im laufenden Wahlkampf in Kiel. Auch in den kommenden Wochen ist mit weiteren solcher Versuche, rechte Wahlpropaganda zu verbreiten, zu rechnen. Antifaschist:innen sollten sich deshalb insbesondere an den Samstagen in Bereitschaft halten und auf spontane Aktionsaufrufe achten.