Etwa 5000 Teilnehmer*innen gingen in Kiel am Freitagnachmittag (02.02.2024) erneut gegen Rechtsruck und AfD auf die Straße. Die vierte Woche in Folge kam es damit in der Landeshauptstadt zu Anti-Rechts-Protesten mit jeweils tausenden Teilnehmer*innen. Aufgerufen hatte diesmal Fridays For Future, unterstützt von einem breiten Bündnis politischer Organisationen und Initiativen sowie zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Antifaschistische Gruppen beteiligten sich mit eigenen Positionen ebenfalls sichtbar an der Demo. Auch ein pro-palästinensischer Block, der sich lautstark gegen den Krieg in Gaza positionierte, war dem Aufruf gefolgt.
War die Massenkundgebung des DGB am vergangenen Samstag von teils problematischen Redner*innen aus offizieller Politik und dem bürgerlichen Establishment dominiert, kamen diesmal wieder Basisinitiativen wie die Seebrücke und die Omas gegen Rechts zu Wort. Dabei wurde auch die ganz reale rassistische Deportationspolitik der Ampelregierung angegriffen. Die Demonstration passierte auch den Sitz der Praxis des Heilpraktikers Henning Pless in der Ringstraße, der seit Jahren als völkischer Neonazi-Netzwerker bekannt ist und an der „Remigrations“-Konferenz von Potsdam teilgenommen hat. Antifaschist*innen wiesen abermals mit Flugblättern darauf hin. Ein kleines Häuflein rechter Jugendlicher, die kurzzeitig an der Demoroute auftauchten, konnte ohne großes Aufsehen vertrieben werden.
Es ist grundsätzlich erfreulich, dass die breiten Mobilisierungen gegen Rechts weiter anhalten. In den kommenden Wochen wird es darum gehen müssen, die Bewegung zu konkretisieren, indem z.B. der Druck auf die Hinterleute des Rechtsrucks wie Nazi-Heilpraktiker Pless, weiter aufrecht erhalten wird.