Am Freitagabend (27.10.2023) beteiligten sich über 150 Antifaschist:innen an einer Kundgebung gegen den „Bürgerdialog“ der AfD Schleswig Holstein in ihrer Landesgeschäftsstelle in der Kieler Innenstadt. Dieses Format stellte nach längerer Funkstille die erste öffentlich Veranstaltung in ihrer Parteizentrale am Walkerdamm seit Jahren dar.
Die Bündniskundgebung des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel fand in unmittelbarer Hör- und Sehweite zum AfD-Rattenloch statt. Viel zu sehen gab es aber nicht, da sich der Zustrom an Interessent:innen der rechten Veranstaltung stark in Grenzen hielt. Auf der Kundgebung unterstrichen verschiedene Redner:innen, dass der AfD und dem Rechtsruck in allen gesellschaftlichen Bereichen weiter der Kampf angesagt werden müsse. Vertreter:innen antifaschistischer Gruppen aus Schleswig-Holstein riefen für den kommenden Samstag zum Widerstand gegen einen geplanten rassistischen AfD-Aufmarsch auf in Neumünster, der sich u.a. aggressiv gegen die Erweiterung von Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete richtet.
Eine Rednerin des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel thematisierte den parlamentarischen und gesellschaftlichen Rechtsruck anhand der Fragen von Flucht und Migration. Ein Kollege der IG Metall sprach sich deutlich gegen die rechte Politik der AfD aus, die auch immer ein Angriff auf Arbeitnehmer:innen ist und rief dazu auf, die Gewerkschaft als Kampffeld zu begreifen und sich nicht durch rassistische Diskurse gegeneinander ausspielen zu lassen. Abschließend hielt noch ein Vertreter der Partei Die Linke spontan ein Grußwort und berichtete vom am Morgen stattgefundenen 15. Verhandlungstag im Tatort HU-Prozess.
Nach gut 90 Minuten wurde die Kundgebung beendet. Es ist gut und wichtig, dass trotz kurzfristiger Mobilisierung und Schietwetter viele Leute an der Kundgebung teilnahmen und sich dem Versuch der Normalisierung faschistischer AfD-Aktivitäten entgegentreten und deutlich gemacht wurde: Kiel bleibt Antifa! Durch den fortschreitenden bundesweiten Rechtsruck ist auch zukünftig mit rechten Aktivitäten zu rechnen, denen ebenso begegnet werden muss, z.B. beim AfD-Aufmarsch kommenden Samstag in Neumünster.