Die neofaschistische AfD erlebt bei den Landtagswahlen 2022 in Schleswig-Holstein ein Desaster und ist am 77. Jahrestag der Befreiung Europas von der Herrschaft des deutschen Faschismus (08.05.2022) mit 4,4% deutlich aus dem Landtag geflogen. 100 Antifaschist*innen zogen zu diesem Anlass am Wahlabend in Kiel mit einer spontanen Demo zur AfD-Landeszentrale.
Da ein Wiedereinzug der AfD nach der ersten Prognose noch im Bereich des Möglichen lag, riefen antifaschistische Gruppen zu einer Kundgebung auf dem Platz der Matrosen auf. Hier sprachen Redner*innen der Kampage „AfD in die Schranken weisen“, der Antifajugend Kiel/Revolutionären Jugend Eckernfoerde, der Feministischen Antifa Kiel sowie der Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus Schleswig-Holstein“. Neben umfassender Kritik der AfD als zentrale Akteurin des Rechtsrucks in der BRD und ihrer reaktionären Programmatik, wurde auch an den Tag der Befreiung am 8. Mai 1945 erinnert, allen Befreier*innen ewiger Dank ausgesprochen und der Kampf gegen die AfD als historische Konsequenz abgeleitet.
Dass die AfD nun erstmalig aus einem Parlament fliegt hat vielschichtige Gründe, ist aber auch ein Erfolg aller Antifaschist*innen, die insbesondere in den letzten Wochen mit Nachdruck gegen den rechten Wahlkampf vorgegangen sind und ihn mancherorts de facto verunmöglicht haben. Dies macht einmal mehr deutlich: Antifa bleibt Handarbeit. Ein großer Dank gilt gilt allen beteiligten Akteuer*innen.
„Wir waren in den letzten Wochen zu verschiedenen Anlässen, auf verschiedene Weise und an verschiedenen Orten unterwegs, um die AfD in die Schranken zu weisen, ihren Wahlkampf zu sabotieren und ihre rechten Lügen zu widerlegen.Wir haben gegen Auftritte angekarrter AfD-Bundespromis demonstriert und ihre Außenwirkung massiv eingeschränkt. Antifaschist*innen haben rechte Wahlpropaganda beseitigt und bekannte und weniger bekanntere AfD-Funktionäre geoutet. Schüler*innen haben sich gegen Besuche von AfD-Kandidaten an Schulen organisiert und insbesondere den Kieler Listenkandidaten Eike Reimers wiederholt gehörig ins Schwitzen gebracht. Zumindest in Teilen Schleswig-Holsteins ist für die ohnehin zerstrittene und schwach aufgestellte Partei kein Wahlkampf ohne Widerspruch möglich gewesen. Und wir haben unsere Gegenperspektive verdeutlicht und großflächig Antifa-Propaganda betrieben, die mancherorts sogar deutlich sichtbarer war, als die der Rechten.“ (AfD in die Schranken weisen)