Etwa 80 Antifaschist*innen versammelten sich am frühen Dienstagabend (21.11.2021) auf dem Bahide Arslan Platz in Gaarden zur Gedenkkundgebung anlässlich des 29. Jahrestags der rassistischen Mordanschläge von Mölln im Jahre 1992. Mit Wort- und Musikbeiträgen wurde an Bahide Arslan, Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz erinnert, die bei dem Brandanschlag in der Mühlenstraße von Neonazis umgebracht wurden.
Neben Reden vom Runden Tisch gegen Rassismus Kiel und Faschismus, der Kieler DIDF, der Autonomen Antifa-Koordination Kiel und der Galerie OnSpace sowie kurzen Grußworten der Jüdischen Gemeinde Kiel und des Forums für Migrantinnen und Migranten Kiel wurde das Gedicht „Die mit dem November gehen“ von Özlem Arslan in türkischer und deutscher Sprache verlesen. Ibrahim Arslan, der den Anschlag als Kind überlebte, sprach per Telefonschalte zu den Kundgebungsteilnehmer*innen. Während der gut einstündigen Veranstaltung wurden auf dem Platz zahlreiche Kerzen in Gedenken an alle Opfer der rassistischen Gewalt in der BRD entzündet. Gleichzeitig wurden die Kieler Behörden an die ausstehende Umgestaltung des Bahide Arslan Platz zu einem würdigen Gedenkort erinnert.
„Es ist an uns, die rassistischen Zustände immer wieder zu benennen, uns gegen die rassistischen Kontinuitäten zu organisieren und auch uns als Teil dieser rassistischen Gesellschaft zu hinterfragen. Wir müssen solidarische Strukturen aufbauen, in denen migrantische antifaschistische Organisierungen nicht nur gehört werden, sondern fest verankert sind. Es ist an uns, rechte Taten als diese zu benennen und die dafür verantwortlichen geistigen Brandstifter in Politik, Medien und Öffentlichkeit zu markieren, z.B. im Anfang nächsten Jahres bevorstehenden Landtagswahlkampf, wenn die AfD wieder verstärkt um Präsenz auf unseren Straßen ringen wird. Es ist an uns, die möglichen Attentäter von morgen und ihre Verbindungen zum Staat, zum Polizeiapparat, zur Bundeswehr auszuhebeln. Und es ist an uns, den Betroffenen solcher Attentate unsere Solidarität zukommen zu lassen und gemeinsam zu kämpfen!“ (Autonome Antifa-Koordination Kiel)