Kinder und Jugendliche befanden sich unter den knapp 150 Teilnehmer*innen in der deutlichen Minderheit, nahezu alle von ihnen waren im Schlepptau von Erwachsenen dort. Nachdem drei Schüler*innen mal mehr, mal weniger souverän vorgefertigte Reden abgelesen hatten, sprachen am offenen Mikro bezeichnenderweise ausschließlich Leute aus Altersklassen, die die Schulpflicht schon vor Jahrzehnten hinter sich gelassen haben dürften.
Als führender Drahtzieher hinter der Veranstaltung entpuppte sich der völkische Aktivist Godwin Bachmann aus Bredenbek. Dieser erlangte in den letzten Wochen nicht nur fragwürdige Aufmerksamkeit, weil er die Maskenpflicht in einem Möbelhaus missachtete und des Ladens verwiesen wurde, sondern ist Antifaschist*innen als Vorsitzender des „Deutsch-Russischen Friedenswerk“ bekannt. Dahinter verbirgt sich ein völkisches Netzwerk, das ein Kolonisierungsprojekt mit deutschen Siedler*innen in Kaliningrad verfolgt. Dieses hat seinen Sitz im Königsweg in Kiel und wurde Anfang des Monats Ziel einer Razzia wegen des Verdachts auf Betrug und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz.