Es gibt Neuigkeiten rund um das Neonazi-Ladengeschäft „PLS-Werkzeuge“ (PLS ist die Abkürzung von „Polenschlüssel“) am Vinetaplatz 3 im Kieler Stadtteil Gaarden. Das Geschäft wurde in den letzten Jahren maßgeblich von dem Neonazi Alexander Hardt geführt.
Als im Dezember 2012 das Geschäft eröffnete, waren neben Hardt auch noch Peter Borchert und Lars Bergeest in das Geschäft verwickelt. Peter Borchert hatte nicht nur den NPD-Landesvorsitz inne, er baute auch die neonazistische Gruppierung „AG Kiel“ auf, die für militante Übergriffe verantwortlich war. Er saß viele Jahre seines Lebens wegen eines Tötungsdelikts, gefährlicher Körperverletzung und 16-fachen Waffenhandels im Gefängnis. Er hat Verbindungen in das „Blood and Honour-Netzwerk“ und dessen terroristischen Arm „Combat 18“. Lars Bergeest gilt als Drahtzieher im „Blood and Honour-Netzwerk“, organisiert klandestin durchgeführte Rechtsrockkonzerte und pflegt gute Kontakte nach Skandinavien.
Alexander Hardt hatte enge Kontakte in den Neumünsteraner „Club 88“ und ist ebenfalls dem „Blood and Honour-Netzwerk“ zuzuordnen. Er wurde wegen Schändigungen eines jüdischen Friedhofs angeklagt, designte Booklets für verbotene rechtsradikale Musik. Er ist die dominante Figur im Zusammenhang mit dem Ladengeschäft am Vinetaplatz. In der Zwischenzeit gab es eine Vielzahl an Protesten gegen „PLS“: angefangen über Demonstrationen bis hin zu Angriffen auf die Fassade. Nach fast sieben Jahren „PLS“ ist das Geschäft nun geschlossen. Doch kein Grund zur Freude!
Am 31. August feierten 25-35 Rocker des selbsternannten Motorradclubs „Mexicanos“ die Eröffnung ihres neuen Vereinsheims in der Lokalität des ehemaligen „PLS-Werkzeuge“-Ladengeschäfts. Bis in den frühen Morgen waren die Rocker im und um den Laden präsent und gegen drei Uhr kam es zu einer Auseinandersetzung mit Anwohner*innen. Dass Hetzjagden über den Vinetaplatz stattfinden steht ja schon fast in einer Tradition, denn auch Hardt versuchte sich mal mehr, öfter auch weniger erfolgreich darin, Anwohner*innen zu bedrohen. Die Veranstaltung dürfte in Gaarden von verschiedenen Seiten mit Verärgerung wahrgenommen worden sein. Schliesslich sind Mexicanos als Supporter der Bandidos für deren Drecksarbeit zuständig. Eigentlich tonangebend in der Lokalität werden auch weiterhin die Bandidos um die Neonazis Alexander Hardt und Peter Borchert sein.
Diese personellen Überschneidungen mit rechten Strukturen zeigen deutlich die Rechtsoffenheit der Mexicanos und Bandidos. Und dass es schon bei der Eröffnungsfeier zu Übergriffen kam, lässt vermuten, dass auch in Zukunft die Anwohner*innen nicht sicherer sind. Rockerstrukturen sind eng verwickelt in Machenschaften wie Menschenhandel, Morde und Drogenhandel. Das antifeministische und häufig auch rassistische Weltbild lässt kein solidarisches Miteinander zu, somit ist das Kapitel ‚Vinetaplatz 3‘ leider noch nicht abgeschlossen!
Behaltet den Laden im Blick und seid wachsam! Haltet nach Ankündigungen Ausschau und informiert Freund*innen, Nachbar*innen und andere!