Etwa 250 Menschen demonstrierten in Kiel am frühen Freitagabend, 21. Juni 2019 nach dem Mord an Walter Lübcke gegen rechten Terror und seine diskursiven Wegbereiter*innen. Die Auftaktkundgebung fand ab 17 Uhr vor dem Landesbüro der Rechtspartei „AfD“ am Walkerdamm statt, die neben anderen rassistischen Hetzer*innen als zentrale Mittäterin im weiten Sumpf der rassistischen Hetzer*innen zwischen militantem Neonazismus und der CDU benannt wurde, aus dem rechte Terrorakte immer wieder erwachsen. In Redebeiträgen des Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel, der Interventionistische Linke Kiel sowie der Autonomen Antifa-Koordination Kiel wurde dieser Zusamenhang, genauso wie die Kontinuität des rechten und rassistischen Terrors in der BRD durch Netzwerke wie den „NSU“ sowie dessen Verharmlosung insbesondere durch konservative Kräfte immer wieder deutlich benannt.
Im weiteren Verlauf zog die antifaschistische Bündnisdemo, zu der kurzfristig der Runde Tisch und antifaschistische Gruppen unter dem Motto „Rechten Terror beenden! Geistige Brandstifter benennen und bekämpfen!“ aufgerufen hatten, in unittelbarer Nähe des zeitgleich öffnenden Volksfests der Kieler Woche zum Opernhaus am Rathausplatz, wo auf einer Zwischenkundgebung ein Redner von ver.di Bezirk Kiel-Plön sprach. Anschließend bewegte sich die Demo zum „Laut gegen Nazis“-Konzert im Ratsdienergarten. Hier fand mt einer Rede der Seebrücke Kiel die offizielle Abschlusskundgebung vor der Jungen Bühne Kiel statt.
„Viele von uns sind selbst bereits angegriffen oder bedroht worden. Wir widerstehen und verstärken unseren Kampf gegen die Nazis und ihresgleichen, wir kämpfen getreu dem Schwur der Häftlinge und Freiheitskämpfer von Buchenwald für die Ausrottung des Nazismus mit seinen Wurzeln, für eine Gesellschaft, in der Faschismus und Rassismus keinen Nährboden mehr finden. Wir können das tun, weil wir selbst diese Solidarität immer wieder erlebt haben. Wir reichen allen die Hand, die dabei mittun wollen. Denn daran besteht kein Zweifel: Wir müssen noch viel, viel mehr werden. Packen wir‘s an: Es gibt nicht Gutes, außer man tut es!“ (Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus)