Der AfD-Kommunalwahlkampf steht vor der Tür und für den 14. April kündigen großmäulige RassistInnen eine „Merkel muss weg“-Aktion in Kiel an … time to organise and fight back!
Der Winter hat sich gerade mit einem letzten Aufbäumen verabschiedet, die Sonne kriecht langsam wieder hervor, es beginnt zu Grünen und … es hängen seit wenigen Tagen schon wieder hässliche Wahlpappen der zu Recht verhassten Rechtsaußen-Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) auch im Kieler Stadtbild. Am 6. Mai 2018 stehen in Schleswig-Holstein Kommunalwahlen an, auch in Kiel wird die AfD auf dem Wahlzettel stehen und voraussichtlich erstmalig ins Kieler Rathaus einziehen. Damit steigt nach den zwei Wahlkampfperioden im letzten Jahr in den kommenden Wochen mal wieder die völlig unnötige, aber leider hohe Wahrscheinlichkeit von Wahlkampfständen und anderer öffentlicher Präsenz der rassistischen, nationalistischen, sozial-chauvinistischen und anti-feministischen blau-weißen Schweinebande auf Kiels Straßen. Für alle Antifaschist*innen in dieser Stadt bedeutet dies wie gewohnt: Augen auf beim Markt-Einkauf und nicht lang fackeln! Wo immer die AfD ihre Hetz-Propaganda unter die Leute bringen will, sollte sie die Gefahr spüren, mit Widerspruch und Widerstand konfrontiert zu werden.
Ob Ihr die rechten WahlkämpferInnen lautstark als das benennt, was sie sind: Proto-FaschistInnen, Ihr deren Drecks-Pamphlete einsammelt und am besten noch vor Ort unschädlich macht, sie bedrängt und penetrant belästigt oder dem Spuk direkt im vollen Umfang ein abruptes Ende bereitet: Die Mittel sollten Eurer Motivation und Lageeinschätzung entsprechen, das Ziel im Fokus stehen, die Handlungsspielräume des AfD-Straßenpersonals mit den jeweils spontan gegebenen Kapazitäten so weit wie möglich einzuschränken und dabei selbstredend nie vergessen werden, auf Euch und andere zu achten, damit wir auch beim nächsten Mal noch beherzt eingreifen können.
Wie schon genannt, es spricht bereits von den Straßenlaternen: Der Wahlkampf hat begonnen und wir müssen ab sofort vor allem an den Samstagen mit AfD-Ständen rechnen. Haltet Euch also insbesondere die Samstagvormittage frei und achtet auf kurzfristige Aufrufe zu spontanen Antifa-Aktionen, z.B. unter dem Twitter-Hashtag #NoAfDAlertSH. Verbreitet die Infos weiter und seid am Start.
Eine kuriose Ankündigung findet sich darüber hinaus in den Weiten der sozialen Netzwerke, die zumindest antifaschistische Beobachtung erfordert: Für Samstag, 14. April 2018 behauptet die bis dato nicht in Erscheinung getretene Internet-Initiative „Merkel muss weg Kiel“, um 14 Uhr ausgehend vom Wilhelmplatz einen „Trauermarsch zum Gedenken an ALLE Opfer die durch das Regime von Frau Merkel zu schaden oder zu Tode gekommen sind“ durchführen zu wollen. Dass damit mit Sicherheit nicht die abertausenden namenlosen Menschen, die auf der Flucht vor den Außengrenzen Europas im Mittelmeer ertrunken sind, die verzweifelten Existenzen, die in Folge des deutsch-europäischen Austeritätsregimes in Griechenland in den Selbstmord getrieben wurden oder die mit deutschen Waffen getöteten Zivilist*innen in Afrin gemeint sind, darauf verweist u.a. der bundesweite Kontext rassistischer und nationalistischer Mobilisierungen, in den sich der Kieler „Trauermarsch“ stellt. Unter gleichnamigen Titel stehlen RassistInnen derzeit z.B. jeden Montag die wertvolle Zeit unserer Hamburger Genoss*innen.
Der offensichtliche Dilettantismus der Kieler Ankündigung lässt zwar schmunzeln, muss jedoch in Anbetracht dessen ernst genommen werden, dass insbesondere in jüngerer Vergangenheit auch der irrationalste, widersprüchlichste und unästhetischste Schrott potentiell in der Lage ist, haufenweise autoritäre Charaktere auf die Straße zu spülen, wenn er nur menschenverachtend genug aufgeladen ist. Wir werden die Sache aufmerksam im Blick behalten. Sollte sich am 14. April tatsächlich ein entsprechender Auflauf von kleinen Möchtegern-Bachmanns in Kiel abzeichnen, werden wir da sein alles daran setzen, dass wie schon in den letzten Jahren jeglicher Versuch, in dieser Stadt rassistischen Bürgerprotest zu inszenieren, die Übermacht des antifaschistischen Kiels zu spüren bekommt und im Keim erstickt wird. Wir raten den „OrganisatorInnen“ des Events nachdrücklich, dies genauestens zu bedenken.
Ob AfD-Wahlkampf oder andere RassistInnen – kein Fußbreit der rechten Hetze!
Organisiert Euch und haltet Eure Umwelt sauber – wir sehen uns im Handgemenge!