Solange bis garkeiner mehr kommt: „Neumünster wehrt sich“ dünnt aus

Am 21. Mai 2015 stellten sich etwa 250 Antifaschist_innen der nunmehr vierten Kundgebung des Neonazi-Zusammenschluss „Neumünster wehrt sich“ entgegen. Im Anschluss an eine Demonstration des Bündnis gegen Rechts Neumünster vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt zum mehrere Kilometer außerhalb am Stadtrand gelegenen Ruthenberger Markt, wo die rassistische Kundgebung hinter Polizeigittern stattfand, störten die Antifaschist_innen die rechte Veranstaltung mit lautstarken Beleidigungen, Parolen, Pfiffen, Böllern und Musik.


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„Neumünster wehrt sich“ erlitt einen weiteren Einbruch der TeilnehmerInnenzahl: Nur noch 27 Personen folgten dem Aufruf in die mittelholsteinische Einöde zu kommen um weitestgehend ungehört gegen Geflüchtete zu hetzen. Kurzfristig hatten die Verantwortlichen um Manfred Riemke, Sven Späthmann und Manuel Fiebinger die Auftaktzeit ihrer Kundgebung auf 13 Uhr vorverlegt, der Beginn verzögerte sich jedoch bis zur Ankunft der Gegendemo um 13.30 Uhr. Mangels motivierter RednerInnen wurde die Kundgebung dann bereits um 15 Uhr abgebrochen. Es war damit nicht nur der kleinste und abgelegenste, sondern auch der kürzeste Auftritt seit Beginn der „Neumünster wehrt sich“-Mobilisierungen im November 2015. Die Stimmung unter den verbliebenen Resten soll entsprechend angespannt gewesen sein.


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Die RassistInnen wurden anschließend unter Polizeischutz und streckenweiser Begleitung durch Antifaschist_innen zu ihren Fahrzeugen eskortiert. Im Anschluss sollen verschiedenen Berichten zu Folge zudem einzelne Neonazis Probleme bei ihrer Abreise gehabt haben. So berichtet etwa der Szene-Sonderling und „Neumünster wehrt sich“-Stammgast Enrico Pridöhl von einem Angriff auf seine Person am Neumünsteraner Bahnhof.

Es bleibt aufmerksam zu verfolgen, ob die Nazi-Bande von „Neumünster wehrt sich“ nun endlich überfällige Konsequenzen zieht und ihr Scheitern als rassistische Volksbewegung eingesteht oder ob sie der spärlichen Öffentlichkeit weitere Erbärmlichkeiten zumuten will. Dass sie stets mit Widerstand zu rechnen haben wird, hat die konstant gebliebene und motivierte antifaschistische Mobilisierung am Samstag verdeutlicht.


Fotos: Fabian Schumann

Presse: KN | SHZ