DVU Kundgebung in Plön nur unter Polizeischutz möglich

Am 17. April beteiligten sich bis zu 200 Menschen an den Protesten gegen die Kundgebung der DVU in Plön. Die von der rechten Partei seit Wochen angekündigte Veranstaltung konnte nur unter massiven Polizeischutz stattfinden.

Schon um 10 Uhr versammelten sich NazigegnerInnen verschiedenster Couleur am Plöner Marktplatz, auf dem die Initiative „Plön bleibt bunt!“ eine Gegenkundgebung organisiert hatte. Ankommende AntifaschistInnen aus anderen Städten hielt es dort jedoch nicht lange auf und so belagerten schon beim Eintreffen der Nazis etliche GegendemonstrantInnen den Platz am Ende der Einkaufszone, auf den die Kundgebung der DVU aufgrund der antifaschistischen Mobilisierung kurzfristig verlegt wurde. Mit der Zeit sammelten sich immer mehr Menschen an den Polizeisperren und als der kleine Haufen aus jungen Nachwuchsnazis, von denen sich einige im Fotografieren von GegendemonstrantInnen übten, und älteren Semestern mit der Kundgebung begann, übertönten Anti-Nazi-Parolen und Trillerpfeifen das Gesabbel. Als Redner für die DVU traten wie schon in Husum der niedersächsische Landesvorsitzende Hans-Gerd Wiechmann und der bekannte Neonazi Christian Worch auf. Insgesamt konnten die Faschisten nicht mehr als ca. 20 TeilnehmerInnen mobilisieren. Das ganze Spektakel war nach einer guten Stunde wieder vorbei und nach einiger Wartezeit, in der die eher schlecht gelaunten Jungnazis sich noch im provozieren von AntifaschistInnen versuchten, wurden die meisten Nazis in einen VKP-Bus gesetzt und weg gefahren.

Die DVU Kundgebung konnte zwar leider nicht ernsthaft gestört werden, doch den Nazis schlug in Plön von allen Seiten Ablehnung entgegen. Negativ zu erwähnen sind wieder einmal die BerufsschlägerInnen der Eutiner Einsatzhundertschaft, welche die ganze Zeit durch provokative Sprüche, Gesten und Handlungen ihre Abneigung gegen die anwesenden AntifaschistInnen ausdrückten. Leider kam es zu fünf vorläufigen Festnahmen auf Seiten der AntifaschistInnen, von denen einige absurderweise sogar dem Haftrichter vorgeführt worden sein sollen, der allerdings wohl keinen Haftgrund feststellen konnte. Auch wurden die Festgenommenen bei der Kripo erkennungsdienstlich behandelt, die letzten Gefangenen wurde gegen 15 Uhr wieder entlassen. Diese Maßnahmen können nur als Versuch der Einschüchterung seitens der Polizei gegen junge AntifaschistInnen gesehen werden.

Insgesamt wurde der Tag zum erwarteten Reinfall für die DVU, welche auch nach wochenlanger öffentlicher Mobilisierung nur sehr wenige TeilnehmerInnen zu ihrer Kundgebung bewegen konnte. Die Tatsache, dass die Partei für diese Anzahl Nazis aus allen Ecken Norddeutschlands anreisen lassen muss, spricht für eine immer noch bestehende Bedeutungslosigkeit der DVU auch in der rechten Szene. Trotzdem war es wichtig der rechten Hetzte entgegenzutreten und den Nazis keinen ungestörten Raum für ihre widerliche Propaganda zu lassen.

Weitere Berichte über den Tag gibt es hier: http://de.indymedia.org/2010/04/278312.shtml

 

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