Auch wenn der Naziaufmarsch am 29.3. in Lübeck nun schon einige Monate zurückliegt, denken wir – obwohl dies der diesjährigen Mobilisierung des „Bündnis Autonomer Antifas Nord“ [BAAN] sicherlich angemessen wäre – dass wir nicht drumrum kommen, einige Worte zu den von uns propagierten antifaschistischen Gegenaktivitäten zu verlieren. Dies geschieht u.a. wegen plötzlich in Schleswig-Holstein aufgetretener zu bewältigender dringender Aktionsfelder erst mit einer entsprechenden Verspätung, für die wir um Verständnis bitten. Wir werden im folgenden aus nahe liegenden Gründen vor allem unsere eigene Mobilisierung kritisch betrachten, für eine Gesamtbetrachtung der Antifa-Aktivitäten am 29.3. seien zur Ergänzung das Nachbereitungspapier der ALi Hamburg und die zumindest nach wie vor angekündigte, ausführliche Auswertung von Avanti hinzuzuziehen.
DIE AUSGANGSLAGE
Anfang dieses Jahres haben wir uns als [BAAN] in Anknüpfung an 2007 entschieden, auch diesmal wieder die Mobilisierung des „Wir können sie stoppen!“-Bündnisses gegen den mittlerweile alljährlichen Nazi-„Trauermarsch“ anlässlich der alliierten Bombardierung Lübecks im 2. Weltkrieg mit ergänzenden Inhalten und Aktionskonzept zu unterstützen. Dabei wollten wir aus den Fehlern des letzten Jahres lernen, was vor allem eine bessere Vorbereitung unserer Aktionsideen und gleichmäßigere Arbeitsteilung unter denen im [BAAN] organisierten Gruppen anging.
Schnell einig waren wir uns darin, dass es zur Ermöglichung der vom „Wir können sie stoppen!-Bündnis geplanten Blockaden von einer zentralen Kundgebung aus, einen zweiten, an einem anderen Ort gelegenen Brennpunkt bedurfte. Diesen wollten wir zunächst mit einer eigenen Demo Richtung Bündniskundgebung, die das Aufmarschareal der Nazis entweder kreuzen oder aber zumindest streifen sollte, schaffen. Die Demo sollte, sofern sich keine Lücken in den Absperrungen ergeben hätten, die Konzentrierung der Bullen auf sich ziehen, während die Blockaden aus der anderen Richtung starten. Dieses Konzept musste bereits einige Wochen vorm 29.3. verworfen werden, da unsere angemeldete Route unwissentlich auf der der Nazis lag und daraufhin verboten wurde. Eine Klage, die die ALi als Handlungsoption aufgeworfen hat, kam für uns wegen fehlender Kapazitäten leider nicht in Frage.
Damit wussten wir zwar, dass die Nazis dieses Jahr im zwischen Bahnlinie und Trave leicht zu sperrenden St. Lorenz Süd marschieren würden und nicht wie zunächst angenommen Richtung Moisling, eine Demo aber, wenn sie nicht abseits jeglichen Geschehens hätte stattfinden sollen, als Konzept wegfiel. Wir beschlossen deshalb dazu aufzurufen, frühzeitig ins Viertel einzusickern und das Aufmarschgebiet schon vor dem Abmarsch in ein für die Bullen schwer kalkulierbares Pflaster zu verwandeln. Damit es nicht wie im letzten Jahr bei einem bloßen Aufruf bleiben sollte, wollten wir dafür sorgen, dass darüber hinaus entsprechende Aktionen und Infrastruktur vorbereitet wird. Dies sollte mit den anderen antifaschistischen Kräften in Lübeck koordiniert werden.
Neben dem aktionistischen Teil beschlossen wir außerdem an die allgemein als erfolgreich bewertete Bündnisarbeit des vergangenen Jahres anzuknüpfen und innerhalb und außerhalb von „Wir können sie stoppen!“ mit eigenen Inhalten Akzente zu setzen.
Als inhaltlichen Schwerpunkt setzen wir neben der wiederholten klaren Zurückweisung eines jeglichen Lübecker Opfermythos’ die Bedeutung staatlicher Repression für linke bzw. antifaschistische Politik, insbesondere als Reaktion auf das Repressionsjahr 2007 und auch aus den allgemein spürbaren Erfahrungen im Zusammenhang mit der massiven Absperrungsstrategie der Bullen beim letztjährigen Lübecker Naziaufmarsch.
Auf den Punkt gebracht werden sollten diese drei Aspekte durch das Motto „Naziaufmarsch in Lübeck verhindern! Organisiert die autonome Antifa! Gegen deutsches Rumgeopfer und polizeilich-national-„befreite“-Zonen!“.
Um dem ganzen Vorhaben auch eine Verbreitung zu gewährleisten, wollten wir auch dieses Jahr wieder auf eigene Flugblätter, Plakate, Aufkleber, Internetseite, Mobilisierungsveranstaltungen zurückgreifen und eine Vorfeldaktion anlässlich der Lübecker Synagogenbrände in den 90er Jahren in der Innenstadt durchführen.
In der Hoffnung, eine Reaktion auf befürchtete krassen Bulleneinsätze für viele Leute zu vereinfachen, kündigten wir darüber hinaus für einen solchen Fall eine spontane Antirepressionsdemo am 30.3. an, um die Rolle der staatlichen Repressionsmaschine für die Ermöglichung von Naziaufmärschen nachträglich auch über unsere Szene hinaus ins Gespräch zu bringen.
MOBILISIERUNG UND VORBEREITUNG
Zunächst schienen wir im [BAAN] optimistisch ob des allgemein signalisierten Interesses an der Lübeck-Vorbereitung, weshalb wir an dem aufwendigen Vorhaben festhielten. Diese positive Grundstimmung fing jedoch leider aufgrund unterschiedlicher interner Unzuverlässigkeiten recht schnell an zu bröckeln, was sich in den Folgenden Wochen als gerechtfertigt erweisen sollte.
Drei Wochen vor dem Naziaufmarsch kam es wenig überraschend zur ersten Kraftprobe für uns, als herauskam, dass die Nazis am 08. März wie im Jahr zuvor eine „Mahnwache“ in der Lübecker Fußgängerzone durchführen wollten. [BAAN] mobilisierte genauso wie unsere BündnispartnerInnen spontan zu Gegenaktivitäten. Zu einer konkreten gemeinsamen Aktionsvorbereitung kam es allerdings nicht mehr. So beteiligten wir uns zwar an der improvisierten Organisierung der Belagerungen der – für eine Kundgebung recht starken – Polizeiabsperrungen, waren aber schon an diesem Tag nicht in der Lage, als [BAAN] geschlossen und aufeinander abgestimmt zu agieren.
So waren wir außer zu der beschriebenen Aktionsstärkung nicht handlungsfähig. Andernfalls hätten sicherlich einige unschöne Situationen wie zum Beispiel der ungeschützte Anmarsch der Nazis zur Kundgebung und das ungestörte Rumlungern einiger Nazis am Rande der einen Antifa-Kundgebung unterbunden werden können. So blieb der Tag eine wenig erfolgreiche Angelegenheit, wozu mit Sicherheit auch der brutale Bulleneinsatz beigetragen hat. Darüber täuschten auch nicht hinweg, dass wir natürlich eine zufrieden stellende Zahl an AktivistInnen (mit)mobilisieren konnten und immerhin die Abreise der Nazis die eine oder andere nette Szene zu bieten hatte.
Zwei Wochen später stand dann unsere planmäßige Vorfeldaktion statt: Mit gut 30 GenossInnen hielten wir eine Kundgebung ab, anlässlich der zwei Brandanschläge auf die Lübecker Synagoge in den 90ern, die im städtischen Gedächtnis kaum noch präsent sind. Neben der Aufklärung über die Ereignisse 1994 und 95 und einem Redebeitrag zum Umgang mit dem Brandanschlag in Mölln 1994 mobilisierten wir darüber hinaus gegen den Naziaufmarsch der nachfolgenden Woche. Auch wenn die Aktion auch angesichts des miesen Wetters einigermaßen zufrieden stellend verlief, zeichnete sich hier abermals die Überbelastung des [BAAN] ab, die sich in einer allgemeinen unmotivierten und müden Stimmung äußerte. Ein weiteres Warnsignal dafür, dass unsere Vorhaben für den 29. März unter keinem guten Stern stehen sollten.
Auch die herkömmliche Mobilisierung, die wir im vergangenen Jahr allgemein als gut bewertet hatten, lief in diesem Jahr mit einigen Mängeln: Die Aufrufe und Plakate fanden zwar noch ausreichende (wenn auch verspätete und nicht flächendeckende) Verbreitung, unsere darauf beworbene Homepage ging jedoch gerade mal zwei Wochen vorm Aufmarsch an den Start und wurde spärlich und spät aktualisiert. In Sachen Mobilisierungsveranstaltungen hatten wir uns dieses Jahr nur drei vorgenommen: Die beiden in Kiel und Hamburg verliefen recht planmäßig. Bei der dritten offenbarte sich mal wieder, dass [BAAN] den eigenen vollmundigen Versprechen nicht gerecht werden konnte. Die Veranstaltung in Rostock wurde zunächst verschoben und dann kurzfristig ohne einleuchtende Begründung abgesagt. Dass am 29.3. dann auch (im Vergleich zu 2007) entsprechend wenige GenossInnen aus MV den Weg nach Lübeck fanden, verwundert da nicht.
Im Bündnis konnten wir in diesem Jahr dagegen wieder gemessen an unserer strukturellen Schwäche einige inhaltliche Impulse geben und in einer grundsätzlich solidarischen Atmosphäre an der Vorbereitung der Bündniskundgebung teilhaben. Wir konnten unsere Standpunkte als Teil der Pressegruppe öffentlichwirksam vertreten und äußerten auch innerhalb des Bündnis mit einer schriftlichen Erklärung unsere kritisch-solidarische Position zu dem offenen Brief einiger BündnispartnerInnen an die Lübecker Polizei anlässlich der Polizeigewalt am 08.03.
DER 29. MÄRZ
Trotz der im nach hinein betrachtet deutlichen Anzeichen für einen Misserfolg des ergänzenden Aktionskonzeptes gegen den Lübecker Naziaufmarsch, waren optimistische GenossInnen dennoch voller Hoffnungen für einen erfolgreichen antifaschistischen Widerstand am 29.3. .
Diese wurden spätestens am Vorabend des Naziaufmarsches gedämpft, als klar wurde, dass die entsprechenden Vorbereitungen des Konzeptes wegen akuter Unterbesetzung und mangelhafter Absprachen komplett zusammen gebrochen war und die Kommunikation untereinander und nach außen dermaßen schlecht war, dass GenossInnen, die sich auf unsere Ankündigungen verlassen hatten und im Gegensatz zu uns gut vorbereitet waren, nicht darüber informiert und von uns versetzt wurden. Da für das zusammengekrachtes Konzept sogar andere ergänzende Aktionsideen gecancelt wurden, müssen wir uns die Frage stellen, ob unsere diesjährige Mobilisierung auch angesichts des krassen Vertrauensbruchs nicht mehr Schaden als Nutzen für die nördliche Antifabewegung angerichtet hat.
Entsprechend dieser Vorgeschichte, passierte am Aktionstag was Kleingruppen-Aktionen angeht fast nix, deren Propagierung für die ALi Hamburg hieran gemessen verständlicherweise wie „eine Phrase als ein tatsächliches Konzept“ wirken mussten. Es waren zwar am morgen einige Gruppen im Viertel unterwegs und hier und da brannte auch mal ein Mülleimerchen, das ganze lief aber den Umständen entsprechen unkoordiniert und die massive Bullenpräsenz wie ihr Hardliner-Konzept taten das übrige, um diese Ansätze im Keim zu ersticken. Es kam zu frühzeitigen Festnahmen im Viertel, die für ein ängstliches Vorgehen unser GenossInnen sorgten. Erwähnenswert sei dagegen die einzige Aktion, die den Naziaufmarsch tatsächlich einige Minuten aufhalten konnte: Eine gut organisierte Sitzblockade (Respekt! GenossInnen!) auf der Route, die allerdings mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit unabhängig von unserem Aufruf Zustande gekommen sein dürfte 🙂 . Eine militante Aktion, die offensi
chtlich die Anreise der Nazis behindern sollte, war dem bloßen Pech zum Opfer gefallen: Auf der Zugstrecke aus Richtung Ratzeburg brannten um kurz vor 12 Uhr einige Autoreifen, die den Zug nach Lübeck zum Stehen brachten. Leider reiste der überwiegende Teil der Nazis anders als allgemein erwartet aus der anderen Richtung (Kiel/Eutin) an, weshalb die Gleisblockade keine Auswirkungen auf den Naziaufmarsch hatte. Erwähnenswert wären noch mehrere Antifa-Spontandemos, die sowohl im Zuge der Anreise auswärtiger GenossInnen, in St. Lorenz-Süd und später in der City stattfanden. Diese waren jedoch augenscheinlich eher der Ausdruck des Fehlens anderer Aktionsalternativen denn durchgeplante Aktionen und konnten den Naziaufmarsch nicht behindern, was jedoch angesichts der vorher bekannten Abriegelungsstrategie der Bullen nicht überraschend ist.
Die von Avanti beworbenen Blockadeversuche mit Hilfe des Fingerkonzeptes, die von der Bündniskundgebung starteten, scheiterten, wie von uns für den Falle des Fehlens spürbarer und nicht-kontrollierbarer Parallelaktionen befürchtet, trotz der hervorragenden Organisation (auch großen Respekt an diese GenossInnen!) und teilweise beeindruckender Entschlossenheit an den Bullenketten und -gittern auf den wenigen Brücken zum Aufmarschgebiet.
Auch der Verlauf der Bündniskundgebung entsprach nicht vollständig unseren Erwartungen. Die TeilnehmerInnenzahl von 1500-2000 Menschen nahm im Vergleich zu den letzten Jahren weiter ab, wobei hieran sicherlich auch das schlechte Wetter seinen Anteil hatte. Bedenklicher war dagegen der Gesamtausdruck, den die Kundgebung hatte: Zeitweise erinnerte an ihr mehr an einen Open-Air-Gottesdienst denn an eine antifaschistische politische Protestveranstaltung. Dies rührte vor allem daher, dass der Anteil der KirchenvertreterInnen auf der RednerInnenliste überproportional hoch war und somit weder die Kräfteverhältnisse im Bündnis und erst recht nicht die unter den KundgebungsteilnehmerInnen, angemessen widerspiegelte. Tiefpunkt der Redebeiträge war die Distanzierung von Propst Mecklenfeld von der Aussage in unserem Redebeitrag, sich nicht an die Spielregeln der Bullen halten zu wollen. Diese Aussage ist in ihrer Konsequenz nichts anderes als die vom Bündnis selbst formulierte A
bsicht, den Naziaufmarsch in einem Akt des zivilen Ungehorsams blockieren zu wollen. Unsere Kritik an einem solchen unsolidarischen Verhalten wurde in der Nachbereitung von unseren PartnerInnen im „Wir können sie stoppen!“-Bündnis geteilt, weshalb wir hoffen, dass das Bündnis im nächsten Jahr seine Konsequenzen daraus ziehen wird, wenn es darum geht, wen wir zukünftig auf unserer Kundgebung reden lassen und mit wem wir zusammenarbeiten wollen. Nichts desto trotz konnten wir auch dieses Jahr wieder die Bündniskundgebung nutzen, um via Redebeitrag und Flugblättern unsere Inhalte unter den Kundgebungs-TeilnehmerInnen zu verbreiten.
Der Tag dürfte für den Großteil der antifaschistischen AktivistInnen, die in Lübeck gegen den Naziaufmarsch auf der Straße waren, allgemein frustig verlaufen sein. Aus oben genannten Gründen wäre es jedoch falsch, die Begründung dafür ausschließlich beim polizeistaatsmäßigen Vorgehen der Bullen oder den schlechten geographischen Voraussetzungen zu suchen. Wir denken, dass bei einem der Umsetzung unserer Überlegungen in die Praxis trotz all dieser Widrigkeiten deutlich mehrt drin gewesen wäre. Es hat sich jedoch wiederholt gezeigt, dass [BAAN] nicht in der Lage ist, ein solches Konzept allein zu tragen, gerade auch, weil die Basis hierfür in Lübeck bisher recht klein war. Ohne das enge Zusammenspiel aller linksradikalen antifaschistischen Kräfte im nächsten Jahr (welches in diesem Jahr schon deutlich besser funktionierte als noch 2007 und damit für die Zukunft hoffen lässt) und der Unterstützung durch weitere Gruppen (die Überlegung der ALi, sich in die V
orbereitung der Aktionen gegen Naziaufmärsche in Lübeck einbringen zu wollen, können wir dementsprechend nur begrüßen!), wird es uns nicht gelingen, den Nazis und den Bullen die nötige Macht auf der Straße entgegenzusetzen, um den Naziaufmarsch tatsächlich und langfristig zu verhindern. Dieses Ziel erscheint uns aber angesichts der Etablierung des einzigen regelmäßigen schleswig-holsteinischen Aufmarsches im Naziterminkalender mit norddeutschlandweiter Bedeutung, der einen zunehmend ungestörten Ablauf vorweisen kann, wichtiger denn je. Unsere selbst gewählte Forderung „Organisiert die autonome Antifa!“ muss also, da wir sie in diesem Jahr ganz und gar nicht erfüllen konnten, zumindest als dringender Hausaufgabe fürs kommende Jahr weit oben auf der TOP-Liste stehen. Dies gilt vor allem auch [BAAN]-intern.
GESAMTWIRKUNG
Insgesamt war der diesjährige Aktionstag gegen den Naziaufmarsch vor allem aus autonomer Antifa-Sicht ein Flop. Dies und die erwähnten anderen Fehlschläge vom [BAAN] in der Vorbereitung dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auch in diesem Jahr wieder Teil einer breit angelegten Kampagne waren, die es nach drei Jahren kontinuierlicher Arbeit geschafft hat, den jährlichen Lübecker Naziaufmarsch zum allgemeinen Stadtgespräch zu machen und die es nach wie vor schafft, eine überdurchschnittliche Menge an DemonstrantInnen auch über linke Szenekreise hinaus auf die Straße zu mobilisieren (wir hoffen, dass sich dies auch durch die von uns mitverschuldete allgemeine Frustration gegenüber Lübeck vor allem in unseren Spektrum nicht allzu sehr ändert). Die eigentliche Ausgangslage für erfolgreichen antifaschistischen Widerstand ist also lange geschaffen und deutet sich zumindest darin an, dass die Nazis in diesem Jahr nicht in die City durften und dies auch
selbst gar nicht weiter versuchten.
Das erfolgreiche Moment der [BAAN]-Mobilisierung in diesem Jahr war sicherlich die richtige Wahl des inhaltlichen Schwerpunktes. Am 29.3. (und auch bereits am 08.03.) wurde durch die brutalen und massiven Polizeieinsätze für sehr viele Menschen, ob DemonstrantInnen oder AnwohnerInnen/PassantInnen, das spürbar, was wir in unserem Aufruf als polizeilich-national-„befreite“-Zone angegriffen hatten. Entsprechend war auch die Sensibilität im Bündnis und das Medienecho auch auf unsere Antirepressionsdemo am 30.3., zu der auf einen Sonntag immerhin noch 100 Leute kamen, obwohl die Lustlosigkeit auf weitere [BAAN]-Aktionen sicherlich verständlich gewesen wäre. Die Polizei ist damit immerhin für einige Tage auch in die bürgerliche Kritik geraten und wird diese im nächsten Jahr nicht vollständig ausblenden können. Dazu haben wir (neben der Bullengewalt an sich) unseren Teil erfolgreich beigetragen.
THE SHOW MUST GO ON…
Auch im nächsten Jahr wollen die Nazis wieder in Lübeck marschieren und auch im nächsten Jahr werden die Karten wieder neu gemischt. Wie erwähnt, können wir als [BAAN] bei der Lübeck-Mobilisierung in der Form der letzten beiden Jahre nicht mehr weitermachen, denken aber dass die Verhinderung des Naziaufmarsches in Lübeck nach wie vor ein realistisches und notwendiges Ziel ist. Alle AntifaschistInnen vor allem in Schleswig-Holstein und Hamburg seien hiermit aufgerufen, sich in den kommenden Monaten Gedanken darüber zu machen, wie wir dem Ganzen nächstes Jahr gemeinsam wieder ein Stück näher kommen können. Wie die ALi denken auch wir, dass wegen des ganzen Frusts den Kopf in den Sand zu stecken eine selbstverschuldete Niederlage wäre und halten es weiterhin lieber hiermit:
VERSUCH MACHT KLUCH!
ORGANISIERT DIE AUTONOME ANTIFA!
Bündnis Autonomer Antifas Nord [BAAN], Mai-August 2008
— www.baanord.tk /// kontakt@baanord.tk