Heute vor zehn Jahren traten autonome Antifaschist_innen im Zuge der Mobilisierung zu einer antifaschistischen Demonstration des Runden Tischs gegen Rassismus und Faschismus Kiel am 24. Mai 2008 – einen Tag vor der Kommunalwahl, bei der der NPDler Hermann Gutsche ins Kieler Rathaus einzog – erstmalig mit dem Namen Autonome Antifa-Koordination Kiel öffentlich in Erscheinung.
Dies nehmen wir zum Anlass, einen online bisher unveröffentlicht gebliebenen Beitrag von 2012 zur Gemengelage zur Verfügung zu stellen, in der sich unsere bis heute erhalten gebliebene Struktur konstituierte. Eine Broschüre anlässlich unseres fünfjährigen Bestehens, in der dieser Text eigentlich hätte abgedruckt werden sollen, ist leider nie erschienen.
Wir möchten an dieser Stelle allen Genoss*innen danken, die in den letzten Jahren an unserer Arbeit teilgehabt oder uns anderweitig unterstützt haben, all jene, die dies aktuell tun und diejenigen, die unser Organisierungsprojekt auch in Zukunft lebendig und handlungsfähig halten werden.
Es bleibt viel zu tun – der Kampf geht weiter. Venceremos!
Trouble In The Town!
In den Wochen zuvor war es zu einer Reihe von nächtlichen Angriffen auf tatsächliche und vermeintliche linke Einrichtungen in Kiel gekommen: Allein in der Woche vom 16. bis zum 22. April gingen Fensterscheiben von Läden wie dem Buchladen Zapata, dem Wohnprojekt Dampfziegelei in der Wik, der damaligen Arbeitsloseninitiative in Gaarden (in deren Räumlichkeiten heute das Li(e)ber Anders beheimatet ist) oder dem Kinderladen der Hansa48 zu Bruch. Auch andere Projekte waren von Sachbeschädigungen betroffen. Verantwortlich hierfür zeigte sich, teils durch Bekenntnisse im Internet, eine neue Gruppe altbekannter wie jüngerer Neonazis. Später war diese Gruppe, die sich um den ehemaligen NPD-Landesvorsitzenden und das heutige Bandido-Mitglied Peter Borchert scharte, unter dem Namen „Aktionsgruppe Kiel bekannt., Erst wenige Monate zuvor war Borchert aus der JVA Neumünster entlassen worden. , Zahlreiche Namen ihrer Protagonisten wie Thomas Krüger, Nils Hollm oder Christopher Rüdiger befanden sich zugleich auf den Wahllisten der NPD.
Die Bündnisdemo am 24. Mai war nicht die erste Reaktion von Antifaschist_innen auf die Ereignisse im Frühjahr 2008 und auch das, was nun als Autonome Antifa-Koordination Kiel auftrat, hatte eine länger zurück reichende Vorgeschichte. Die jüngste Welle der Nazigewalt, die es in der Landeshauptstadt in vergleichbarer Intensität lange Zeit nicht mehr gegeben hatte, ihre Verquickung mit dem NPD-Wahlkampf und die große Zahl direkt Betroffener hatte neben den bestehenden antifaschistischen Strukturen viele Menschen schlagartig in die Bereitschaft versetzt, aktive Gegenwehr zu leisten. Aber auch davor schon hatten Antifaschist_innen bereits damit begonnen, gegen den Wahlkampf der NPD vorzugehen. Zum Repertoire gehörten Flugblattaktionen im Rahmen der Kampagne „Keine Stimme den Nazis!“ genauso wie militante Angriffe gegen NPD-Kandidaten.
In The Hanging Ga(a)rden No One Sleeps…
Obwohl die Nazi-Angriffe im Frühjahr 2008 Läden im ganzen Stadtgebiet betrafen und die Kommunalwahlen sogar landesweit bevorstanden, kristallisierte sich als ein Zentrum der Antifa-Aktivitäten in Kiel der Stadtteil Gaarden heraus. Außer der Tatsache, dass die Sozialstruktur des Stadtteils aus persönlicher Betroffenheit Vieler eine Gegnerschaft zu Neonazis nahelegt und hier überproportional viele linke Aktivist_innen leben, war der ausschlaggebende Grund dafür, dass mit Nils Hollm und Thomas Krüger zwei NPD-Listenkandidaten aus der Kameradschafts-Szene in einem Mietshaus in der Preetzer Str. 11a wohnten. Hier hatten einige der Naziangriffe nachweislich ihren Ausgangspunkt, genauso wie es häufig Ziel von Antifa-Aktionen wurde.
Zugespitzt hatten sich die Auseinandersetzungen um die Preetzer Str. 11a am Wochenende um den 20. April: Am späten Freitagabend kam es an dem Haus zu einer minutenlangen Straßenschlacht zwischen Teilnehmer_innen einer antifaschistischen Spontandemonstration und einem Dutzend Neonazis, die sich in den zwei Wohnungen und dem Treppenhaus verschanzt hatten und die Demo mit Wurfgeschossen angriffen. Zu ihrer offenscheinlichen Überraschung stießen sie jedoch auf heftige Gegenwehr von militanten Antifas und mussten sich im Haus verschanzen. Nachdem die Lage im Stadtteil das ganze Wochenende über angespannt blieb, da am Samstagabend in der Preetzer Str. 11a unter Polizeischutz in Adolf Hitlers Geburtstag reingefeiert wurde und am Sonntag eine weitere Spontandemo von 250 Antifaschist_innen in Sichtweite des Hauses vorbei zog, entspannte sich das Bedrohungsszenario in Gaarden mit dem Auszug von Hollm und Krüger in der darauf folgenden Woche. Sie taten es damit ihrem Kameraden Peter Borchert gleich, der bereits Anfang des Jahres nach nur wenigen Wochen und antifaschistischen Interventionen den Versuch aufgab, in der Iltisstraße zu wohnen.
Eine bereits anberaumte weitere Antifa-Demo zwei Wochen später am 3. Mai fand dennoch statt, da sich die Bedrohung durch die zu neuem Selbstbewusstsein gelangte und aggressiv auftretende Naziszene jenseits der in den Jahren zuvor tonangebenden NPD mit dem Erlöschen eines Brennpunktes nicht erledigt hatte.
Zudem hatten die Betroffenen der Nazi-Angriffe und die antifaschistische Öffentlichkeitsarbeit damit zu kämpfen, dass die lokalen Medien – allen voran die konservative Provinzpostille Kieler Nachrichten – sich etwa zwei Wochen lang weigerten, über die neonazistischen Umtriebe an der Förde zu berichten, obwohl von antifaschistischer Seite regelmäßig entsprechende Presseinformationen veröffentlicht wurden. Es war die Pressestelle der Polizei selbst, die auf Anfrage dazu riet, die Vorfälle zu verschweigen, um – so ihre weder originelle noch zutreffende Auslegung – einen Bandenkrieg in Kiels Straßen nicht weiter eskalieren zu lassen. In Ermangelung eines kritischen journalistischen Anspruchs bei den KN, der an diesem Beispiel weder zum ersten, noch zum letzten Mal offenkundig wurde, ordnete man sich dem polizeilichen Interesse willig unter.
Die Demo und die kurzfristige, aber dennoch breit angelegte Mobilisierung in der ganzen Stadt, hatten das vordergründige Ziel, Gegenöffentlichkeit von unten herzustellen und auf diese Weise die Nachrichtensperre von Polizei und lokaler Presse zu durchbrechen. Mit Erfolg: Als am 3. Mai 700 Menschen durch den Stadtteil Gaarden demonstrierten, berichteten nahezu alle schleswig-holsteinischen Medien erstmalig ausführlicher über die Hintergründe.
Whats My Name?
Das Aufrufflugblatt zur Gaarden-Demo, wie auch die vorherigen Pressemitteilungen waren mit dem in der politischen Landschaft Kiels bis dato nicht bekannten Namen „Anti-Nazi-Koordination Kiel“ unterschrieben. In der Tat handelte es sich bei dieser Bezeichnung zunächst um eine aus der Situation heraus geborene Kunstschöpfung. Den spontanen Antifa-Aktivitäten, die über zahlreiche, oft kurzfristige und von wechselnden Konstellationen bestrittene Treffen oder völlig autonom organisiert wurden, fehlte ein formeller organisatorischer Rahmen, weshalb die notwendige Öffentlichkeitsarbeit unter diesem, zu jenem Zeitpunkt noch unverbindlichen Namen gemacht wurde. Zwar waren durchaus auch öffentlich auftretende linke Gruppen an diesen Prozessen maßgeblich beteiligt und Kontakt zu bestehenden antifaschistischen Strukturen wie dem Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus vorhanden, eine Deckungsgleichheit bestand jedoch nicht.
Dies funktionierte zwar einerseits – Mobilisierungen und später auch einige Pressemitteilungen trafen durchaus auf Resonanz –, andererseits sorgte es insbesondere bei Antifaschist_innen, die seit vielen Jahren politische Arbeit vor allem im Rahmen des Runden Tisches geleistet hatten, für Unstimmigkeiten und weckte die (unrichtige) Befürchtung, hier solle eine Art konkurrierende Struktur aufgebaut werden, was zu durchaus berechtigter Skepsis und Kritik gegenüber den Aktivitäten derer, die als „Anti-Nazi-Koordination“ auftraten, führte.
An der in den Wochen zuvor deutlich gewordenen vorteilhaften Schaffung eigener Kommunikations- und Mobilisierungsmöglichkeiten wurde dennoch festgehalten, um auch weiterhin eine spontane Handlungsfähigkeit sicherzustellen. In hieran anknüpfende Diskussionen und um die politische Verortung schärfer zu kontrastieren, wurde die Selbstbezeichnung „Anti-Nazi-Koordination“ nach nur wenigen Wochen verworfen und in Autonome Antifa-Koordination Kiel abgeändert. Damit einher ging die Entscheidung, auch zukünftig weiter als gruppenübergreifende Kieler Antifa-Struktur aus der radikalen Linken zu arbeiten und sie inhaltlich wie organisatorisch zu festigen.
This is the dawning of a new era.
Solche Überlegungen waren nicht neu und setzten auch nicht bei einem Nullpunkt an: Seit dem letztmaligen Auftreten einer solchen Organisierung im größeren Rahmen in Kiel, dem Linkradikalen Plenum gegen den Naziaufmarsch 2005, hatte es – meist im Umfeld der Alten Meierei – mehrere Vernetzungsversuche autonomer Antifas gegeben, die aber immer anlassbezogen blieben und keine längerfristige Wirkung entfalten konnten.
Unter Anderem aus der Erfahrung dieses Organisierungsdefitzits der autonomen Linken in Kiel entstanden seit etwa 2007 verstärkt wieder öffentlich in Erscheinung tretende Gruppen und verbindlichere Zusammenhänge. Ihre Aktivität beschränkte sich nicht auf Antifa-Politik, umfasste aber auch diese als einen Schwerpunkt.
Kieler Gruppen waren z.B. an dem landesweiten Organisierungsversuch Bündnis Autonomer Antifas Nord [BAAN], das vor allem durch seine (nicht immer von Erfolg gekrönten) Bemühungen bekannt wurde, in den Jahren 2007 und 2008 die Mobilisierungen gegen den jährlichen Naziaufmarsch in Lübeck inhaltlich und aktionistisch zu erweitern.1 Ebenfalls im [BAAN] wurde die Kampagne „Antifaschistisch lebt sichs besser“ entwickelt, die vor allem im September 2008 in der Ortschaft Rieseby bei Eckernförde initiativ wurde, wo sich eine von organisierten Neonazis beeinflusste rechte Jugendszene etabliert hatte.2 Im selben Jahr organisierten sich auch die langjährigen antifaschistischen Aktivitäten anlässlich der Geburtstagsfeiern des international bekannten Nazitreffpunkt Club88 in Neumünster neu, nachdem sich autonome Antifas im Jahr zuvor unter dem Namen „FreibadheldInnen“ in Folge inhaltlicher Auseinandersetzungen vorläufig aus den Bündnis gegen Rechts NMS verabschiedet hatten. Seit 2007 organisierte deshalb das überregionale autonome Antifa-Bündnis „Club88 schließen!“ immer im Frühherbst Demonstrationen gegen den Club-Geburtstag, in dem ebenfalls Kieler_innen mitmischten.3 Doch damit nicht genug: Im Herbst 2007 fanden nahezu wöchentlich Antifa-Aktionen im Städtedreieck Eckernförde-Neumünster-Kiel statt: Den Initiativen in Rieseby und gegen den Club88 folgten im Oktober und November 2007 zahlreiche Demos und Kundgebungen der Antirepressionsgruppe 1. April anlässlich eines mehrwöchigen Prozesses vorm Kieler Amtsgericht, bei dem einem Antifa-Aktivisten die Beteiligung an einer Auseinandersetzung mit messerstechenden Nazi-Schlägern am 1. April 2006 vorgeworfen wurde, welcher schließlich auch wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt wurde.4
Obwohl autonome Antifas aus Kiel in verbindlichem Rahmen organisiert an verschiedenen Initiativen maßgeblich beteiligt waren und auch kontinuierliche Projekte wie das Anfang 2007 ins Leben gerufene regelmäßige Antifa-Café in der Alten Meierei durchführten, gab es Ende 2007 zwischen den einzelnen Gruppen und Zusammenhängen, die sich auf die autonome Antifa-Bewegung bezogen, keinen Ort des regelmäßigen Austauschs und der Vernetzung abseits der konkreten Anlässe. Teilweise wurde insbesondere auf lokaler Ebene sogar nebeneinander her die gleiche Arbeit gemacht. Um die vielfältige Arbeit autonomer Antifas aus Kiel zusammen zu führen, fanden schließlich seit Ende 2007 regelmäßige Austauschtreffen der aktiven Gruppen und Personen statt. Dass die bevorstehenden Entwicklungen in der lokalen Nazi-Szene, d.h. vor allem die Adaption des bundesweiten Phänomens der „Autonomen Nationalisten“, sich bereits zu diesem Zeitpunkt ankündigten, mag dazu beigetragen haben, dass diese Vernetzung auch Bestand hatte.
Go get organized!
Die spontanen Organisierungsprozesse in den Auseinandersetzungen des Frühjahrs 2008 wurden in ihrer Folge schließlich mit den Organisierungsbestrebungen der bereits seit längerer Zeit aktiven autonomen Antifas, die mit den Vernetzungstreffen begonnen hatten, zusammengeführt, wobei Überschneidungen von beteiligten Gruppen und Personen ohnehin gravierend waren.
In einem Aufruf5 zur Gaardener Antifa-Demo am 3. April 2008 von der in den Jahren 2007/2008 aktiven autonomen Gruppe Zunder, die an diesem Aufbauprozess beteiligt war, spiegelte sich diese bevorstehende Entwicklung bereits wider:
„Organisieren wir uns in Gruppen und Zusammenhängen! Geben wir unserer spontanen Handlungsfähigkeit ein festes Fundament! Treiben wir die Vernetzung voran! Nur so wird es uns langfristig gelingen, mit kühlem Kopf und weniger Stress die Nazis auch vorbeugend wieder in die Defensive und viel weiter zurück zu drängen. In unseren Vierteln, bei jedem offenen Auftreten und vor den Haustüren der Nazis! Den angelaufenen NPD-Wahlkampf sollten wir zum Anlass nehmen, die wütende Stimmung in der Stadt nach den Angriffen auf uns aufzufangen und den Nazis direkt und gemeinsam zurückzugeben – auf Euren Ebenen, mit Euren Mitteln.“
Unter dem Namen Autonome Antifa-Koordination Kiel existiert seitdem eine handlungsfähige Organisationsstruktur, die den (mal mehr, mal weniger erfüllten) Anspruch hat, Plattform der öffentlichen Antifa-Aktivitäten von Gruppen, Zusammenhängen und Personen aus der autonomen radikalen Linken in der Landeshauptstadt zu sein.
1 Gegen den Naziaufmarsch am 31.3.2007 ergänzte das [BAAN] unter dem Motto „Kein Raum für Nationalismus, Rassismus und deutsche Geschichtsverdrehung!“ die Mobilisierung des Bündnis „Wir können sie stoppen!“. Der Aufruf zum 29.3.2008 war mit „Organisiert die Autonome Antifa – Gegen deutsches Rumgeopfer und polizeilich national „befreite“ Zonen!“ überschrieben. Über die Stärkung der Mobilisierungen hinaus blieben die eigenständigen Aktionen des [BAAN] gegen die Naziaufmärsche in beiden Jahren hinter den Ankündigungen zurück. 2007 konnte eine Wahrnehmung auf der Straße und den Medien lediglich mit einer Warm-Up-Demo von 150 Antifaschist_innen am Vortag, 2008 durch eine Anti-Repressionsdemo von 100 Menschen gegen die Polizeigewalt während des Naziaufmarschs am Folgetag erzeugt werden.
2 Die Kampagne, die unter der Losung „Wat mutt, dat mutt! Kein Ort für Nazis! Nicht in Rieseby, Kosel, Hummelfeld und anderswo!“ in der Schleiregion antrat, konnte am 1.9.2007 500 Menschen zu einer Auftaktdemo durch das 2600-Seelen-Dorf mobilisieren, führte eine auf Druck der örtlichen CDU nach draußen verlegte Infoveranstaltung am 13.9.2007 mit Andreas Speit durch und reagierte auf das Verbot eines Antifa-Open Airs mit einer Musikkundgebung am 15.9.2007, das von über 250 Menschen besucht wurde. Die Kampagne konnte anknüpfend an voraus gegangene Medienpräsenz eine erhebliche öffentliche Wahrnehmung erzeugen, im Dorf bestehende Debatten um das Naziproblem weiter führen und die Neonaziszene in die Defensive drängen. An dieser Kampagne waren auch die Kieler Gruppen AAZ, Zunder und die Antifajugend Kiel (ajk) beteiligt. Letztere war aus dem Schüler_innenbündnis gegen den Kieler Naziaufmarsch 2005 hervorgegangen.
3 Bei miesestem Wetter demonstrierten am 29.9.2007 etwa 600 Menschen unter dem Motto „11880 – Keine Verbindung zur Nation! 11 Jahre Club 88 – 0 Toleranz für Nazistrukturen“ durch Neumünster, anschließend fand auf dem Großflecken in der Innenstadt ein Antifa-Festival statt. Der Bewegungsfreiraum der Nazis konnte so erheblich eingeschränkt werden. Aus Kiel unterzeichneten den Aufruf die ajk, AAZ Kiel/Hamburg, Gruppe Zunder und Einzelpersonen. Letztere kamen z.B. aus dem Umfeld der Kieler NoG8-Gruppe, die als Teil des dissent!-Netzwerkes in der Vorbereitung der Gipfelproteste in Heiligendamm im Juni selbigen Jahres aktiv gewesen war.
4 Am 13.10.2007 beteiligten sich etwa 400 Menschen an einer Demo der Antirepressionsgruppe 1. April am Wochenende vorm Prozessauftakt unter dem Motto „Solidarität mit dem angeklagten Antifaschisten! Der Kampf gegen (Neo)Nazis ist notwendig! Gegen die Kriminalisierung linken Widerstands“. An jedem der vier in den nächsten Wochen folgenden Prozesstage fanden zudem kleinere Demos und Kundgebungen statt. Als Reaktion auf die Verurteilung kam es am Abend des 21.11.2007 zu einer wütenden unangemeldeten Spontandemo mit 200 Teilnehmer_innen durch Gaarden. Das Thema Repression war in diesem Zeitraum auch unabhängig des Prozesses sehr präsent in der bundesweiten und auch regionalen radikalen Linken. So war zur selben Zeit z.B. auch eine Kielerin als Zeugin im Hamburger 129a-Verfahren geladen, das später eingestellt wurde.
5 http://www.altemeierei.de/tiki-read_article.php?articleId=1269
6 http://www.antifa-kiel.org/index.php/home.html
7 http://www.antifa-kiel.org/index.php/koordination/articles/aufruf-24508-keinen-millimeter-fuer-nazis-niemals-und-nirgendwo.html