Zu den Aktionen am 9.3.09 in Kiel dokumentieren wir einen Artikel von Indymedia:
In Kiel haben heute erneut Neonazis der Aktionsgruppe Kiel versucht Flugbläter zu verteilen, was ihnen diesmal allerdings durch antifaschistische Proteste erschwert wurde. Als Reaktion auf und gegen die erneuten Verteilaktionen von Neonazis in Kiel und den Einsatz der Polizei und ihren Hunden gegen Antifas reagierten Kieler AntifaschistInnen mit einer erfreulich großen Spontandemonstration duch Gaarden.
Zunächst ein Teil vom Aufruf zur heutigen Spontandemo als Bericht über den Tag (von http://de.indymedia.org/2009/03/243712.shtml):
„Heute Mittag haben Neonazis der „Aktionsgruppe Kiel“ für kurze Zeit versucht Flublätter auf dem Vinetaplatz im migrantisch geprägten Stadtteil Gaarden zu verteilen. Dabei wurden sie von einem größeren Aufgebot der Polizei beschützt. Spontan sammelten sich AntifaschistInnen in der Nähe um dagegen vorzugehen. Dabei wurden sie sofort von PolizistInnen mit Hunden bedroht und angegangen. Auch im Rückzug wurden die Hunde immer wieder auf die Gruppe AntifaschistInnen losgelassen, zwei Menschen wurden durch Hundebisse leicht verletzt. Die Polizei war dann offensichtlich sehr darum bemüht, die Nazis schnell wieder aus Gaarden raus zu bekommen. Danach machten sich die 9 bis 10 Nazis (die bekannten „autonomen Nationalisten“) zu Fuss und in Bullenbegleitung auf den Weg in die Innenstadt. Hier verteilten sie dann unter großer Bullenbewachung Flugblätter in der Holstenstraße. Auch hier wurden protestierende AntifaschistInnen, mittlerweile eine größere Gruppe, von Polizeihunden attackiert. Die Neonazis hielten sich ca. 1 Stunde auf dem Asmus-Bremer Platz auf und wurden dann unter Polizeischutz aus der Innenstadt eskortiert.“
Um 17 Uhr trafen sich dann nach nur zweistündiger Mobilisierung etwa 100 AntifaschistInnen auf dem Vinetaplatz in Gaarden, wo es nach einer einer kurzen Auftaktkundgebung eine unangemeldete Spontandemo gegen den gewalttätigen Einsatz der Polizei und natürlich zur Aufklärung der heutigen Vorkommnisse in Gaarden und der Innenstadt gab. Während der Demo wurden Flugblätter zur aktuellen Situation auf türkisch und deutsch verteilt. Die Polizei beschränkte sich bei freier Routenwahl für die Demo lediglich munter aufs Verkehrsregeln.
Es bleibt abzuwarten, ob noch größere antifaschistische Aktionen in den nächsten Tagen oder Wochen nötig sind, um der AG Kiel und allen anderen Nazis in der Stadt klar zu machen, dass sie hier immer auf Gegenwind stoßen werden. Die Flugblattverteilung mitten am Tag in Gaarden zeigt, dass sie auch versuchen an für sie gefährlichen Orten präsent zu sein – es ist davon auszugehen, dass auch in nächster Zeit Nazidreck in verschiedenen Formen in Kiel zu sehen sein wird. Heute gab es allerdings nicht viel zu lachen für sie, und so war der Tag nach den antifaschistischen Kundgebungen letzten Mittwoch ( http://de.indymedia.org/2009/03/243200.shtml) und letzten Samstag ein weiterer politischer und aktionistischer Schritt in die richtige Richtung im Kampf gegen die AG Kiel und alle anderen Nazibanden.
Flugblatt auf deutsch und türkisch, das während der Demo in Gaarden verteilt wurde
Die Provinzpostille Kieler Nachrichten hat zu den Vorfällen mal wieder einen völlig inkompetenten und verharmlosenden Artikel gebracht, der auch noch inhaltlich auf das Flugblatt der Nazis eingeht…
KN vom 10.3.09:
“ Polizeischutz für Flugblattaktion
Kiel – Eine spontane Flugblattaktion einer der rechten Szene nahestehenden Organisation mit etwa zehn Anhängern gestern in der Kieler Innenstadt rief eine Protestaktion der linken Szene am Vormittag auf den Plan. Mit einem massiven Aufgebot gelang es der Polizei, die kleinen Gruppen getrennt zu halten. Mit im Einsatz waren Beamte der Hundestaffel. Die Aktionsgruppe Kiel der „Nationalen Sozialisten in deiner Stadt“ forderten einen kritischen Umgang mit dem Nahostkonflikt. Am Abend verlagerte sich das Geschehen dann nach Gaarden. Gegen 18 Uhr versammelten sich am Vinetaplatz 50 bis 60 Anhänger der linken Szene zu einem Umzug. Um Ruhe zu gewährleisten, wurden Polizeikräfte aus dem Stadtgebiet zusammengezogen. FB “