Über 100 Antifaschist*innen demonstrierten am Freitagabend vorm Haus der Rechtsaußen-Burschenschaft „Alemannia Königsberg“ (AKB) in Kiel-Düsternbrook gegen eine Veranstaltung mit der rechten Hetzerin Uta Ogilvie. Die einstündige Kundgebung unter dem Motto „Gegen die elitäre rechte Propaganda der „Alemannia-Königsberg“ vorgehen!“ fand während der Ankommensphase der nur wenigen Gäste des öffentlichen Vortrags der Rassistin und Antifeministin statt, die in Vergangenheit als Anmelderin rechter Versammlungen in Hamburg Bekanntheit erlangt hat. Zu der Aktion hatten antifaschistische Gruppen, der AStA Uni Kiel sowie DIE LINKE. Kreisverband Kiel aufgerufen.
In Redebeiträgen der Autonomen Antifa-Koordination Kiel, des netzwerk antirassistische aktion [nara] kiel und der Antifaschistischen Jugend Kiel wurden der reaktionäre Charakter von Burschenschaften als elitäre Männerbünde kritisiert sowie die Rolle des Dachverbands der „Alemannia Königsberg“, die „Deutsche Burschenschaft“ (DB), als neo-faschistische Kaderschmiede, strömungsübergreifender Vernetzungsort und Akteuer der Diskursverschiebung nach rechts skizziert. Es wurde zu Wachsamkeit und Widerstand gegen die aktuellen Regungen am lange Zeit nahezu inaktiven brauen Rand der Kieler Burschenszene aufgerufen.
Eine weitere Gelegenheit hierfür bietet der 10. Januar 2020, an dem die AKB den Schleswig-Holsteinischen Vorsitzenden der AfD-Landtagsfraktion Jörg Nobis auf ihr Haus an der Kiellinie 92 geladen hat. Dieser will dann seine rassistischen Verschwörungsphantasien und Hetze gegen Geflüchtete zum Schlechten geben. Antirassistische und antifaschistische Gruppen haben bereits weitere Protestveranstaltungen angekündigt.